Ruinen an der Bergspitze des Huayna Picchu: Der geplante Flughafen gefährdet Machu Picchu.
Peru

Flughafen Machu Picchu wird gebaut - trotz heftiger Kritik

Die legendäre Inkastadt in Peru bekommt einen Flughafen. Wissenschaftler sind entsetzt und warnen vor schweren Folgen für Machu Picchu.

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Anfang des Jahres führte die peruanische Regierung in Machu Picchu eine Zugangsbeschränkung ein. Die jahrhundertealte Inkastadt ist seither nur noch für maximal vier Stunden und mit vorher für eine ganz bestimmte Uhrzeit gebuchtem Ticket besuchbar. Mit der Maßnahme will das Land die Touristenströme eindämmen, die den Verfall von Sonnentempel, Tempel des Kondors oder Intihuatana-Stein beschleunigen und den Titel als Unesco-Welterbe gefährden.

Im Widerspruch dazu stehen Pläne der Regierung, für Machu Picchu bis 2023 einen neuen Flughafen zu bauen. Denn mit dem geplanten Airport in der etwa 55 Kilometer südöstlich der Ruinen gelegenen Stadt Chinchero erhofft sich Peru, mehr Besucher zu den Stätten locken zu können. Bereits im Januar begannen Bagger mit dem Ebnen hügeliger Flächen. Dies obwohl Wissenschaftler und Einwohner entsetzt sind und vor schweren Folgen warnen. Doch die Bauarbeiten gehen weiter.

«Flughafen würde alles zerstören»

Mehr als 70.000 Unterschriften sammelten Gegner des Flughafens bereits. Sie übergaben die Petition an Perus Präsidenten Martín Vizcarra. Etwa 200 Experten und Wissenschaftler befürchten in einem Protestschreiben nicht nur eine Überflutung mit Touristen, die den Zerfall der Ruinen beschleunigt. «Ein Flughafen in Chinchero hätte eine Reihe von negativen Auswirkungen auf eine der wichtigsten Kulturlandschaften Perus», sagt Natalia Majluf, Kunsthistorikern an der Universität Cambridge. Sie hat die Petition ins Leben gerufen.

Der Bau des Flughafens und seiner Infrastruktur werde zu einem die Landschaft um Machu Picchu entstellen, sagt Majluf der spanischen Tageszeitung La Vanguardia. Besonders für Archäologen ist das ein Albtraum, da die gesamte Landschaft durch die Ureinwohner Perus geformt wurde. «Die Inkas haben hier Terrassen und Wege angelegt. Ein Flughafen würde alles zerstören», zitierte der Spiegel die Historikerin bereits im Mai.

Regierung ignoriert Kritik

Weil die Flugzeuge zudem Machu Picchu in einer Höhe von 600 Metern überfliegen werden, werde in Zukunft auch der Fluglärm den Inka-Stätten zusetzen, sagt die Gegnerin weiter. Auf die Einwohner des Gebiets sollen zudem existenzielle Probleme zukommen. Einige haben bereits heute nur eingeschränkten Zugang zu fließendem Wasser, erklärt Maljuf der Zeitung ABC. Mit dem Laguna Piuray gefährdet der Bau des Flughafens einen See, der zu den wichtigsten Trinkwasserquellen der Region zählt.

Die Regierung ignoriert die Warnungen bisher und hält am Bau des Flughafens in Chinchero fest. Er soll das Wachstum der Region beschleunigen. «70 Prozent unseres Einkommens aus dem Tourismus kommt durch Machu Picchu», erklärt Carlos Canales, Präsident der peruanischen Tourismuskammer, dem Nachrichtensender Al Jazeera.

Große Armut

In der Region um Chinchero herrscht laut Canales trotzdem eine große Armut. Die Befürworter des Flughafens glauben, dass der Bau für einen benötigten Aufschwung sorgt. Gegner befürchten, dass es wegen den negativen Effekten sogar schlimmer werden könnte.

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