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Qantas und Co.

Konkurrenzkampf über der Tasmansee

Emirates baut zwischen Neuseeland und Australien ab, Air New Zealand hat keine Lust mehr auf Virgin Australia. Die Karten über der Tasmansee werden neu gemischt.

Es begann im Sommer 2017. Damals stellte Emirates seine A380-Flüge zwischen Sydney in Australien und Auckland in Neuseeland ein. Im März 2018 beendete die Golfairline auch ihre Superjumbo-Verbindungen zwischen Auckland und Brisbane sowie Melbourne. Damit verbindet Emirates Neuseeland und Australien nur noch mit Flügen zwischen Christchurch und Sydney. Sie konzentriert sich ansonsten auf Direktverbindungen von Dubai aus.

Der Rückzug der Fluggesellschaft ändert die Konkurrenzsituation über der Tasmansee, die Australien und Neuseeland verbindet. Die Zahl der angebotenen Sitze werde um etwa 4 Prozent sinken, schrieb die Zeitung New Zealand Herald Anfang April. Sie präsentierte Daten, nach denen der Marktanteil von Emirates-Partnerin Qantas und deren ochter Jetstar und Emirates von 40 auf 35 Prozent fallen werde. Derweil soll der Anteil von Air New Zealand und Partnerin Virgin Australia von 49 auf 53 Prozent steigen, hieß es.

Air New Zealand expandiert alleine

Doch schon wenige Tage später verlor diese Rechnung ihren Wert, als Air New Zealand ankündigte, die Partnerschaft mit Virgin Australia im Oktober nach sieben Jahren auslaufen zu lassen. Virgin reagierte umgehend. «Wir dachten, wir hätten einen guten Partner», sagte Airline-Chef John Borghetti. Wenn dies nun nicht mehr der Fall sei, werde man «für sehr starke Konkurrenz sorgen». Borghetti erklärte, dass die eigene Billigtochter Tigerair Australia für die nötige Flexibilität sorgen könnte bei den Routen über die Tasmansee sowie auch im neuseeländischen Inlandsmarkt.

Air New Zealand baut nun alleine aus. Ab dem 18. Dezember wird die Fluglinie zwei neue Routen anbieten und dann vier Mal pro Woche zwischen Queenstown und Brisbane fliegen sowie fünf Mal wöchentlich zwischen Wellington und Brisbane. Man werde ab dem 28. Oktober auch die Kapazität zwischen Christchurch und Melbourne, Brisbane sowie Sydney erhöhen, so die Airline. Auch das Angebot von Auckland nach Australien soll deutlich wachsen, etwa durch einen neuen Morgenflug zur Geschäftsreisezeit nach Melbourne.

Virgin mit zwei neuen Routen

Auch Virgin Australia expandiert. Sie wird ab dem 28. Oktober Flüge zwischen Sydney und Wellington aufnehmen, bis zu fünf Mal pro Woche. Zwischen Melbourne und Queenstown will die Airline bis zu vier Mal wöchentlich fliegen. «Unser Eintritt in den Markt Melbourne – Queenstown bringt dringend benötigte Konkurrenz in den Premium-Freizeitsektor, da Virgin Australia als einzige Airline auf dieser Route eine Business Class anbietet», sagte der Chef der Virgin-Australia-Gruppe Rob Sharp.

Zudem wird Virgin Australia zwischen Auckland und Melbourne, Sydney sowie Brisbane die Kapazitäten erhöhen. Auf den Routen Christchurch – Melbourne und Brisbane – Wellington soll die Zahl der wöchentlichen Flüge dagegen leicht zurückgehen.

Qantas setzt auf Airbus A330

Qantas hatte bereits als Reaktion auf den Rückzug von Emirates angekündigt, öfter pro Woche zwischen Melbourne und Auckland zu fliegen sowie zwischen Brisbane und Auckland. Auf beiden Strecken will die größte australische Airline bei einigen Flügen auch statt bisher Boeing 737 die größeren Airbus A330 zum Einsatz bringen.