Flugzeug von Aegean Airlines: Belohnungen für regelmäßige Reisende im eigenen Streckennetz.

MeilenkönigWarum Miles and More nun wieder die bessere Wahl als Miles and Bonus ist

Die griechische Fluggesellschaft verschärft die Regeln ihres Vielfliegerprogramms. Künftig profitiert vor allem, wer mit Aegean Airlines selbst fliegt. Lufthansa Groups Miles and More wird dadurch relativ gesehen wieder attraktiver.

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Jahrelang galt das Vielfliegerprogramm von Aegean Airlines als der einfachste Weg zu einem Gold-Status bei Star Alliance – und damit zu Loungezugang, Priority Check-in und bevorzugter Gepäckbehandlung bei über 25 Partner-Airlines weltweit. Doch diese Zeiten sind bald vorbei. Denn mit einer umfassenden Reform des Miles+Bonus-Programms richtet Aegean das System neu aus: Das Erreichen aller Statuslevel wird anspruchsvoller und das Programm schafft deutliche Anreize für Flüge mit Aegean und Olympic Air.

Gleichzeitig werden auch einige neue Statusvorteile eingeführt. Diese sollen aber in erster Linie über die gravierenden Verschlechterungen hinwegtäuschen und bieten leider mit Ausnahme der kostenfreien Sitzplatzreservierungen kaum einen wirklichen Gegenwert. Die Änderungen wurden zum 5. November 2026 wirksam. Alle Mitglieder, deren persönliches Statusjahr davor endet, können sich noch letztmalig zu den alten Konditionen requalifizieren.

Der zweistufige Aegean-Weg zum Gold-Status von Star Alliance

Die Umstellungen sind Teil einer größeren Neuausrichtung bei Aegean Airlines: Erstmals in ihrer Geschichte wird die Fluglinie ab 2026 auch Langstreckenflüge anbieten.

Das alte Programm sorgte schon seit Aegeans Beitritt zu Star Alliance im Jahr 2010 immer wieder für Aufsehen unter vielreisenden Optimierern: Mit einer Griechenland-Reise pro Jahr und einer weiteren Reise konnte man den begehrten Gold-Status von Star Alliance dauerhaft genießen. Der Weg war zweistufig:

Aegean belohnt künftig Reisende im eigenen Streckennetz

Während 105.000 Meilen für einen Gold-Status von Star Alliance nicht sehr attraktiv sind, sieht es bei 36.000 Meilen schon anders aus. Nur die sechs Flugsegmente von Aegean / Olympic Air musste man dafür absolvieren. Der wirkliche Game-Changer jedoch war die Requalifikation. Denn hierfür genügten sogar nur 12.000 Meilen, vorausgesetzt, man absolvierte jedes Jahr mindestens vier Segmente mit Aegean / Olympic Air. Das machte Miles+Bonus über Jahre hinweg zu dem Programm mit dem günstigsten Star-Alliance-Gold-Status überhaupt.

Mit der Programmanpassung, die ab 5. November 2026 vollständig greift, ändert sich das Konzept. Aegean will künftig vor allem Reisende belohnen, die regelmäßig im eigenen Streckennetz unterwegs sind. Zusätzlich zu den beiden existierenden Optionen wird eine dritte Option zur Qualifizierung eingeführt, wobei man diese nur mit Segmenten ganz ohne Meilen-Hürde schaffen kann.

Aegean Airlines führt Platinum-Statuslevel ein

Selbst die Requalifikation für Gold erfordert künftig 32 Flüge mit Aegean oder Olympic Air oder alternativ 18.000 Meilen plus zwölf Aegean-Flüge – das entspricht etwa drei Griechenland-Reisen pro Jahr über Athen zu einem Ziel innerhalb Griechenlands, da man dabei jeweils automatisch vier Flugsegmente sammelt.

Zusätzlich wird auch noch ein neues Platinum-Statuslevel eingeführt. Auf Allianzebene bietet dieses keine weiteren Vorteile, da es über dem Gold Status bei Star Alliance kein höheres allianzweites Level gibt. Aber für die Top-Kundschaft von Aegean und Olympic Air ist es eine interessante und überfällige Neuerung. Zu hoffen bleibt allerdings, dass die Vorteile dieses Levels in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.

Ist Miles & More inzwischen die bessere Wahl?

Vielreisende im deutschsprachigen Raum werden sich nun fragen: Lohnt sich das Vielfliegerprogramm der griechischen Airline überhaupt noch? Oder ist das heimische Programm Miles & More inzwischen doch die bessere Wahl?

Auch Miles & More hatte Anfang 2024 gravierende Änderungen an ihrem Statussystem vorgenommen. Während der Status etwa für die zahlungskräftige Kundschaft mit teuren Business- und First-Class-Tickets nun schwieriger zu erreichen ist, sind auch viele neue Sweet Spots aufgetaucht. Besonders für Optimierer und Schnäppchenjäger ist das Gold-Level von Star Alliance bei Miles & More («Senator Status») heute günstiger erreichbar als zuvor. Zwar liegt die Statusgültigkeit nur noch bei einem vollen Kalenderjahr (plus Rest des aktuellen Kalenderjahres), bei Aegeans Miles+Bonus ist es mit genau zwölf Monaten aber sogar noch weniger.

Änderungen bei Miles & More im vergangenen Monat

Vor allem nach den jüngsten Änderungen bei Miles & More im Oktober 2025 muss man jetzt allerdings sagen: Der Senator-Status bei Miles & More lässt sich sogar günstiger erreichen als der Gold-Status von Star Alliance bei Aegean zu den neuen Kriterien. Denn bei Miles & More lassen sich jetzt bis zu 80 Prozent mehr Statuspunkte mit teilweise sehr günstigen CO2-Ausgleichspaketen für Flüge sammeln. Damit rückt der Status schnell in greifbare Nähe.

Weiterhin hat Miles & More erst 2025 die Verfügbarkeiten von Prämientickets nachhaltig verbessert und bietet auch sonst noch einige Vorteile gegenüber einem fremden Gold-Status von Star Alliance. So kann man als Senator von Miles & More zum Beispiel den Companion Award nutzen und auch auf Flügen mit Eurowings, Discover Airlines und Edelweiss Air Meilen sammeln und einlösen sowie Statusvorteile genießen. All das geht mit einem Gold-Status von Star Alliance eines anderen Programms nicht, da die genannten Airlines nur Teil von Lufthansa Group, nicht aber von Star Alliance sind.

Was in der Flotte von Aegean Airlines geschieht

Nur wer ohnehin regelmäßig mit Aegean fliegt, ist bei Miles+Bonus auch künftig besser aufgehoben. Damit folgt die griechische Airline dem aktuellen Trend: Fluggesellschaften versuchen, Reisende mit verschiedenen Anreizen und Regeln an die eigene Fluglinie zu binden. Genau wie übrigens auch Miles & More mit den Qualifying Points, welche sich nur auf Flügen mit von Lufthansa Group sowie Lot, Croatia Airlines und Air Dolomiti sammeln lassen.

Während es bei Miles+Bonus in erster Linie negative Änderungen zu vermelden gibt, sieht es an Bord der neuen Flugzeuge von Aegean ganz anders aus: Zwei Airbus A321 XLR (bis rund zehn Stunden Flugdauer) und vier Airbus A321 LR (bis etwa acht Stunden Flugdauer) sind bestellt. Damit kann die Fluggesellschaft erstmals Langstreckenflüge anbieten, auch eine vollwertige Business Class mit ganz flach einstellbaren Sitzen ist für diese Flugzeuge geplant.

Auch Langstrecken machten Vielflieger-Änderungen nötig

Den Anfang als Flugziele sollen Delhi (ab März, fünf Mal wöchentlich) und Mumbai (ab Mai, drei Mal wöchentlich) machen. Tickets sind allerdings noch nicht im Verkauf, dies bleibt also abzuwarten. Für die Zukunft würden sogar China oder Südafrika innerhalb der möglichen Reichweite der bestellten Flugzeuge liegen.

Nicht zuletzt auch aufgrund dieser neuen Langstrecken musste man das Programm wohl beschneiden. Denn künftig hätte bereits ein jährlicher Hin- und Rückflug in einer besseren Buchungsklasse von Europa nach Indien für die Gold-Requalifikation von Star Alliance ausreichen können.

Änderungen bei Miles+Bonus markieren das Ende einer Ära

Das Fazit: Die Änderungen bei Miles+Bonus markieren das Ende einer Ära. Das Programm war über Jahre der Sweet Spot für Statusjäger in ganz Europa, die mit relativ wenig Aufwand die Gold-Vorteile von Star Alliance erlangen wollten. Doch nun verabschiedet sich Aegean von ihrem Image als «Shortcut zum Goldstatus» und rückt näher an die Logik der großen Netzwerk-Airlines heran: Viel fliegen – vor allem mit der eigenen Fluglinie – wird vorausgesetzt.

Während das Programm für griechische Vielflieger oder Reisende mit Aegean-Fokus auch weiterhin attraktiv bleibt, sollten sich internationale Statusjäger neu orientieren. Reisende aus Mitteleuropa sollten dabei insbesondere einen Blick auf das Programm Miles & More werfen, das nach den jüngsten Veränderungen zunehmend interessant geworden sein. Aber auch Miles & Smiles von Turkish Airlines bietet nach wie vor niedrige Hürden (Gold-Level von Star Alliance ab 40.000 Meilen) und zudem 24 Monate Statusgültigkeit.

Exklusiv für aeroTELEGRAPH-Leserinnen und Leser gibt es ein Meilen Insider-Bulletin der Vielfliegerberatung First Class & More, das Sie hier bestellen können. Dort wird das neue System im Detail erläutert inklusive der besten Einlöse-Strategien.

Alexander Koenig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Der ehemalige McKinsey-Berater ist Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit fast 20 Jahren hilft er seinen Kunden, Business und First Class zum halben Preis zu fliegen, einen Top-Vielfliegerstatus zu erhalten und das Maximum aus ihren Meilen herauszuholen. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.

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