Flugzeug von ATR: 74 Plätze sind noch immer das höchste der Gefühle.
Streit um Strategie

Italiener wollen Airbus-Anteil an ATR übernehmen

Der italienische Technologiekonzern Leonardo will beim Projekt Superjet aussteigen und dafür ATR ganz übernehmen. Er findet, dass Airbus den Turbopropflieger behindert.

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Die Idee geistert seit Jahren in den Köpfen der Ingenieure und Manager von ATR Avions de Transport Régional herum. Sie wollen ein 90-plätziges Flugzeug bauen. Der Grund: Die Nachfrage nach Turbopropfliegern ist in den vergangenen Jahren laufend angestiegen. 2016 erwartet ATR erneut ein Rekordjahr.

Gleichzeitig suchen die Fluggesellschaften aber auch nach größeren Maschinen. Daher sieht man bei ATR eine Chance für ein neues Produkt mit höherer Kapazität. Derzeit ist die ATR 72-600 mit Platz für 74 Passagiere ihr größtes Flugzeug. Konkurrent Bombardier ist schon weiter. Er hat im Februar eine spezielle Version der Dash 8 Q400 mit mehr Platz angekündigt. Sie kann statt 78 neu 90 Passagiere aufnehmen. Es ist das größte Turbopropflugzeug auf dem Markt.

Entwicklung zu teuer?

Bei ATR wird man die  Ankündigung von Bombardier mit Zähneknirschen vernommen haben. Dem französisch-italienischen Gemeinschaftsunternehmen sind seit Jahren die Hände gebunden. Einer der Aktionäre verweigert dem Projekt 90-Plätzer konsequent seinen Segen: Airbus. Als zweiter Anteilseigner ist der Konzern aus Toulouse gegen eine Ausweitung der Produktepalette nach oben. ATR sei Marktführer und brauche einen 90-Plätzer nicht. Die Entwicklung sei außerdem zu teuer.

Dieses Dilemma will der italienische Aktionär Leonardo - ehemals Finmeccanica – lösen. Er möchte Airbus den 50-Prozent-Anteil an ATR abkaufen und so die Kontrolle zu 100 Prozent übernehmen. Schätzungen gehen von einem Preis von 500 bis 700 Millionen Euro aus. Gespräche darüber werden derzeit geführt, wie die Wirtschaftszeitung Milano Finanza schreibt. An der Hauptversammlung von Leonardo wurde das bestätigt.

Ausstieg bei Superjet

Finanzieren möchte Leonardo den Deal mit dem Verkauf einer anderen Beteiligung. Der Traditionskonzern ist seit Jahren unzufrieden mit der Entwicklung des Projekts Superjet International, das den Sukhoi Superjet 100 baut und vertreibt. Daran sind die Italiener zu 25 Prozent beteiligt, Sukhoi hält 75 Prozent. Nun will der russische Flugzeugbauer ein größeres Modell entwickeln. Das Geld dafür will aber Leonardo/Finmeccanica nicht ausgeben. Auch hier laufen offenbar Gespräche.

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