Letzte Aktualisierung: um 13:09 Uhr

40 zusätzliche Plätze

In A350-1000 passen jetzt bis zu 480 Passagiere

Airbus hat mit einer Anpassung die maximale Passagierzahl beim A350-100 auf 480 erhöhen können. Damit zielt der Hersteller auf die Boeing 777 und 777X.

Noch gibt es keine Fluggesellschaft, die auch nur annähernd so viele Sitze in ihre A350-1000 stellt. In die Maschinen von Qatar Airways beispielsweise sind 327 Sitze in zwei Klassen eingebaut, bei Cathay Pacific sind es 334 und bei British Airways 331 (beide drei Klassen). Air Caraïbes stopft die Flieger am vollsten: 429 Reisende gehen in die A350-1000 der französischen Fluggesellschaft.

Dennoch hat Airbus die maximale Passagierkapazität beim größten A350 erhöht. Am 27. November genehmigte die europäische Luftfahrtbehörde Easa eine Version des A350-1000, die bis zu 480 Passagiere aufnehmen kann – 40 mehr als bisher. Möglich wird das durch modifizierte Notausgänge mit neuen Notrutschen mit dem Namen A+.

Zwei Bahnen statt nur eine

Die neuen Rutschen weisen zwei Bahnen auf, statt nur eine. Dadurch können im Notfall gleichzeitig mehr Passagiere den Flieger verlassen. Das beschleunigt die Evakuierung. Behörden schreiben bei jedem Flugzeugmodell generell vor, dass auch der letzte Reisende die Kabine nach 90 Sekunden verlassen haben muss.

Nicht nur 480 Sitze sind aber möglich. Die Notausgangsversionen können auch gemischt werden, und so sind auch Zwischenstufen machbar: 450, 460 oder 470 Sitze. Die Änderungen machen jedoch mehr Flugbegleiter nötig: Für jedes Paar Notausgänge mit A+-Rutschen müssen drei zur Verfügung stehen. Bisher brauchte es mindestens acht, ab 400 Sitzen neun Flugbegleiter.

Gegen 777-9 und 777-300 ER

Auch wenn derzeit niemand plant, einen A350-1000 alleine mit Economy-Sitzen in Zehnerreihen zu bestuhlen, könnte es Nachfrage für die Version mit mehr Plätzen geben. So kommt Airbus an das Konkurrenzprodukt 777-9 von Boeing heran. Bisher waren beim A350-1000 in drei Klassen standardmäßig 349 Passagiere und maximal 410 Passagiere möglich.

Zudem zielten die Europäer damit wohl auf heutige Betreiber von dicht bestuhlten Boeing 777-300 ER ab, glauben die Analysten von Airinsight. Air Canada packt etwa 433 Passagiere in ihre Maschinen des Typs, Emirates 427. Da könnte Airbus nun eher punkten.