Blick ins Cockpit: Hier wird aufgezeichnet.

Nach ZwischenfällenUS-Behörde fordert längere Aufzeichnungen im Cockpit

Gespräche und Geräusche im Cockpit werden zwei Stunden lang aufgezeichnet, dann aber überschrieben. Deutlich zu wenig, sagt die Behörde für Transportsicherheit der USA.

Top-Jobs

Sparfell Logo

VIP Flight Attendant

SPARFELL Luftfahrt GmbH
Österreich
Flughafen Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Wenn ein Flugzeug verunglückt, wird der Stimmenrekorder oft von der Stromzufuhr getrennt. Übersteht das Gerät, das im Englischen Cockpit Voice Recorder heißt, das Unglück, können Flugunfallermittler die Daten auslesen. Sie erfahren so, was in den zwei Stunden zuvor im Cockpit gesprochen wurde und zu hören war. Doch es gibt auch Zwischenfälle in der Luftfahrt, die weniger drastisch enden, aber dennoch sicherheitsrelevant sind. Bei diesen läuft der Rekorder nachher weiter und überschreibt nach zwei Stunden die vorherigen Aufnahmen.

In den USA sieht die Transportsicherheitsbehörde National Transportation Safety Board NTSB darin ein großes Problem. Sie fordert die Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA deshalb auf, vorzuschreiben, dass die Geräte mindesten 25 Stunden aufnehmen müssen, ohne dass etwas überschrieben wird. «Unlängst wurden Sicherheitsuntersuchungen behindert, da relevante Teile der Aufzeichnungen überschrieben wurden», beklagt die NTSB, die Transportunglücke untersucht.

Beinahe-Katastrophe in San Francisco

Zu den Überschreibungen kommt es etwa, wenn ein Zwischenfall während des Fluges geschieht, aber das Flugzeug danach noch mehr als zwei Stunden in der Luft ist. Ebenso, wenn ein Vorfall nicht schnell genug als sicherheitsrelevant erkannt und gemeldet wird. Das wohl prominenteste Beispiel, das die NTSB auflistet, ist die Beinahe-Katastrophe in San Francisco, bei dem 2017 die übermüdeten Piloten eines Air-Canada-Jets zur Landung die voll besetzte Rollbahn ansteuerten. Der Zwischenfall wurde so spät gemeldet, dass das Flugzeug schon einen anderen Flug absolviert hatte und die Daten überschrieben waren.

Konkret fordert die NTSB nun, dass alle neu gebauten Flugzeuge, die einen Stimmrekorder haben müssen, ein Gerät erhalten, dass 25 Stunden ohne Überschreibungen aufnimmt. Ab dem 2024 sollen zudem alle Flieger, die über Stimmrekorder und Flugdatenschreiber verfügen, entsprechend nachgerüstet sein. Die EU hat bereits 2015 festgelegt, dass Flugzeuge, die ab dem 2021 ein Lufttüchtigkeitszeugnis erhalten, über einen Cockpit Voice Recorder mit 25-Stunden-Kapazität verfügen müssen.

EU hat schon 25-Stunden-Regel

Im Falle des Air-Canada-Zwischenfalls in San Francisco wären die 25 Stunden allerdings nicht genug gewesen, wie auf dem Bericht der NTSB hervorgeht. Als Anmerkung zu dem Vorfall notiert die Behörde dort: «46-stündige Benachrichtigungsverzögerung».

Warum die Daten von Stimmrekorder und Flugdatenschreiber nicht während des Fluges übertragen werden, erfahren Sie im Artikel Alles, was Sie zur Black Box wissen müssen.

Mehr zum Thema

Peter Glade, Chief Commercial Officer bei TUI Airline

«Zwischen Cockpitmagie und Klapptisch-Manöver – unterwegs im Flieger»

ticker-faa

USA geben Airlines ein Jahr mehr Zeit für Einführung von zweiter Cockpitschranke

Blick aus dem Cockpit: Das Herz des Flugzeuges soll besser geschützt werden.

Pilotinnen und Piloten wollen mehr Schutz – Airlines mehr Zeit

Patrick Heinrich, Pilot Aero-Dienst und Founder SkyEQ

«Zwischen Cockpit und Codezeilen – ein Pilot mit Leidenschaft und einer App»

Video

Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777F von Aerologic: In Los Angeles kam es zu einer Runway Incursion.
Am Flughafen Los Angeles kam es zu einer brenzligen Szene: Eine Boeing 777 F von Aerologic rollte ohne Genehmigung auf die Startbahn, während ein Airbus A321 von American Airlines bereits beschleunigte. Nur eine Vollbremsung verhinderte die Katastrophe.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Konzept: Die neue Piste in London Heathrow soll über die Straße führen.
Für die dritte Startbahn in Heathrow muss die vielbefahrene Autobahn M25 verlegt werden. Der Flughafen hat nun ein Konzept vorgestellt, das Bau und Verkehr parallel möglich machen soll und nimmt sich dabei ein Beispiel an Deutschland.
Laura Frommberg
Laura Frommberg