Die Gerüchte hielten sich hartnäckig seit Monaten. Nun hat Willie Walsh sie endgültig begraben: Nein, IAG werde keine C-Series kaufen, sagte der Chef des Luftfahrtkonzerns bei der Präsentation der Jahresergebnisse. Laut Berichten in der nordirischen Presse hätte IAG geplant, den kanadischen Jet für die Töchter Aer Lingus, British Airways und Vueling zu kaufen. Diese Berichte seien «wild und völlig falsch», kommentierte Walsh nun. Man schaue sich die C-Series nicht an.
Bestätigt haben sich hingegen Berichte, nach denen Aer Lingus bald mit Airbus A321 Neo LR (Long Range) fliegen wird. Sieben Flugzeuge des Typs sollen zunächst bei Aer Lingus die vier Boeing 757 ersetzen, mit denen die Airline derzeit einige Transatlantikrouten fliegt. Ab 2019 sollen die A321 Neo LR bei Aer Lingus eintreffen.
Auch Einsatz für Iberia oder British Airways möglich
Und das soll erst der Anfang sein. Wie Walsh nach der Präsentation der Jahresergebnisse erklärte, befasse sich IAG mit dem Einsatz der Flugzeuge quer durch das ganze IAG-Netz. Es gebe eine ganze Reihe von Routen, auf denen sich die kleineren Flugzeuge besser eignen würden als grosse Langstreckenflieger. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg nannte Walsh afrikansiche Ziele südlich der Sahara. Auch für British Airways und Iberia seien sie eine Option.
Keine Angst vor Norwegian
Angst vor der Offensive durch die norwegische Konkurrentin Norwegian Air International hat er nicht. Nur einen Tag zuvor hatte Norwegian bekannt gegeben, mit der Boeing 737 Max von Grossbritannien und Irland nach Amerika zu fliegen teilweise zu Kampfpreisen von 69 Euro. Walsh hält das für nicht nachhaltig. «Norwegian hat sehr geringe Gewinnmargen und die Preise sind ganz klar nur dazu da, Aufmerksamkeit in den Medien zu erhalten», so Walsh.
IAG erteilt C-Series Absage und will A321 Neo LR
IAG-Chef Walsh: Kein Interesse an der C-Series.