Ist Bombardiers C-Series das Betamax-Format der Luftfahrtindustrie? In den Siebzigerjahren entwickelte Sony ein Videoformat, das der Konkurrenz technisch überlegen war. Doch am Markt setzte sich nicht die Betamax-Technologie des japanischen Elektronikriesen durch, sondern das VHS-Format des Rivalen JVC. Es war praktischer und billiger.
Ähnlich ist die Ausgangslage bei der C-Series. Dies glaubt zumindest Delta Air Lines. Das neue Kurz- und Mittelstreckenflugzeug von Bombardier habe das Zeug, «einen großen Unterscheid in der Branche zu machen», erklärte Konzernchef Ed Bastian bei einer Branchenkonferenz in New York. Es passe auch zu den Bedürfnissen seiner Fluggesellschaft. Aber die C-Series habe ein Problem. «Der Flieger ist hochtechnisch. Das ist meiner Meinung nach eine der Schwierigkeiten in der Vermarktung», so der Delta-Chef gemäß der Nachrichtenagentur The Canadian Press. Es sei schwierig einen angemessenen Preis für die ganze Technik zu bekommen.
Wie teuer ist die C-Series?
Hilfe von der Zentralregierung
Verkaufserfolge sind lebenswichtig. Denn noch ist Bombardier nicht über den Berg. In Kanada wird die Zentralregierung darum immer heftiger gedrängt, dem Konzern unter die Arme zu greifen. Sie soll wie die Provinz Québec eine Milliarde Dollar in das C-Series-Programm investieren. Gleichzeitig wird versucht, dass die Regierung die Erweiterung des Torontoer Stadtflughafens Billy Bishop durchsetzt. Sie ist derzeit blockiert. Und das gefährdet die Bestellung von C-Series durch Porter Airlines. Die Order ist an einen Ausbau gebunden.
Delta: Ausgefeilte Technik macht C-Series teuer
C-Series CS100: «Der Flieger ist hochtechnisch. Das ist meiner Meinung nach eine der Schwierigkeiten.»