Ein Konsortium unter katarischer Führung investiert Milliarden in den Flughafen der syrischen Hauptstadt. Auch die Nationalfluglinie Syrian Airlines kommt nicht zu kurz.
Anfang Juli kündigte Syriens Übergangsregierung an, das Land wieder besser per Flugzeug an die Welt anzubinden. Der Chef der Luftfahrtbehörde sagte, man wolle drei neue Flughäfen errichten: in Damaskus, in Aleppo und an einem nicht genannten Ort im Zentrum des Landes. Der bisherige Flughafen Aleppo habe bei Gefechten so starke Schäden erlitten, dass eine Sanierung nicht möglich sei, so Ashhad Al-Salibi. Daher wolle man einen neuen Airport errichten. Einen ähnlichen Plan gebe es für Damaskus.
Doch in der syrischen Hauptstadt stehen die Zeichen nun doch auf Sanierung und Ausbau statt auf Neubau. So teilt der Bau- und Energiekonzern UCC Holding aus Katar mit, Syriens Übergangsregierung habe einem Konsortium aus fünf Unternehmen unter seiner Führung eine Absichtserklärung über Investitionen im Wert von über vier Milliarden Dollar zur Sanierung und Erweiterung des internationalen Flughafens Damaskus unterzeichnet».
Dies sei ein Eckpfeiler der Wiederaufbauinitiativen des Landes und Teil eines Pakets strategischer Initiativen unter der Leitung von Katars Herrscherfamilie. «Ziel ist es, Syriens wirtschaftliche Erholung zu unterstützen und eine langfristige Partnerschaft zwischen Katar und der Arabischen Republik Syrien zu fördern.»
Zum Konsortium gehören auch die Firmen Assets Investments USA aus den Vereinigten Staaten sowie Cengiz İnşaat, Kalyon İnşaat und TAV Tepe Akfen aus der Türkei. Der Airport soll in fünf Projektphasen auf eine Kapazität von 31 Millionen Reisenden pro Jahr wachsen. Für das erste Jahr sind 6 Millionen anvisiert, nach der zweiten Phase sind 16 Millionen eingeplant. In der vollen Ausbaustufe sind bis zu 32 Gates mit modernen Fluggastbrücken vorgesehen. UCC verspricht, einen der modernsten Flughäfen der Region zu schaffen.
«Das Projekt umfasst zudem den Ausbau der bis zu 50 Kilometer langen Hauptzufahrtsstraße zum Flughafen sowie eine Finanzierung in Höhe von 250 Millionen Dollar für die Anschaffung von bis zu zehn Airbus A320 für Syrian Airlines», so UCC. «Ziel ist die Erweiterung der Flotte und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Fluggesellschaft.»
Luftfahrtbehördenchef Al-Salibi hatte Ende Juni eingeräumt, dass Syrian Airlines aktuell nur über drei flugfähige Flugzeuge verfügt. Dabei handelt es sich um Airbus A320. Al-Salibi sagte damals, dass die Flotte zunächst durch Leasing weiterer Flugzeuge wachsen soll.