Warten am Flughafen Sansibar: Kein Abstand, keine Masken.
Kaum Corona-Schutz

Prüfer schockiert über Zustände am Flughafen Sansibar

Die afrikanische Insel gilt bei Touristen als Urlaubsparadies ohne Corona-Sorgen. Prüfer waren aber nach der Kontrolle des Flughafens Sansibar entsetzt über die Zustände.

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Weiße Stände, türkises Meer und keine Corona-Sorgen - das erhoffen sich viele Touristen von Sansibar. Und die Fluggesellschaften reagieren darauf. Lufthansa und Condor steuern die zu Tansania gehörende Inselgruppe im Indischen Ozean im Sommerflugplan direkt ab Deutschland an. Ab Italien fliegt Neos und ab den Niederlanden KLM.

Doch der Flughafen von Sansibar versagt in Sachen Pandemie. Die generell nicht für harte Kritik bekannte Bewertungsfirma Skytrax hat ihn angeschaut und kam zu einem erschreckenden Ergebnis. «Wir sind schockiert über die schlechten Gesundheits- und Sicherheitsstandards am Abeid Amani Karume International Airport», sagt Chef Edward Plaisted. «Unsere Teams haben in den vergangenen acht Monaten Covid-19-Prüfungen an Flughäfen in vielen Teilen der Welt durchgeführt, und dieser Flughafen ist schlimmer, als wir es uns je hätten vorstellen können.» Corona-Sicherheitsprotokolle seien nicht vorhanden.

Keine Hygiene, keine Abstand

Eine Pflicht oder auch nur Hinweise zu Verwendung von Masken gebe es im Flughafen nicht. Fotos von Skytrax zeigen fast keinen Reisenden, der Mund-Nase-Schutz trägt. Lediglich etliche Flughafenmitarbeiter würden sich so schützen, heißt es in dem Bericht. Kaufen könne man Masken im Terminal nicht.

Ebenso fehlt es an Hinweisen zu Handyhygiene und zu Abstandsregeln. Im dem unsauberen Flughafen gebe nur wenige Spender mit Desinfektionsmittel, hält Skytrax fest. Es seien nur wenige und oft verblichene Distanzmarkierungen vorhanden. Während des Besuchs des Airports sei es aufgrund der Menge an Passagieren auch gar nicht möglich gewesen, Abstand zu halten. Die einzige vorhandene Schutzmaßnahme sei, dass bei ankommenden Passagieren Fieber gemessen werde.

Präsident erklärte Corona für besiegt

Wie die Corona-Lage in Tansania und auf Sansibar ist, lässt sich nur schwer sagen. Tansanias Präsident John Magafuli hat die Aktualisierung der Infektionsdaten bereits Ende April 2020 gestoppt und verkündet, man habe das Virus mit Gottes Hilfe besiegt. Vor Impfstoffen warnte der Politiker kürzlich. Der katholische Erzbischof des Landes rief dagegen angesichts der steigenden Infektionszahlen in Afrika zur Vorsicht auf.

Stefano Totisco, stellvertretender italienischer Generalkonsul auf Sansibar, sagte gegenüber der italienischen Online-Zeitung Linkiesta: «Sansibar ist Covid-frei in dem Sinne, dass die Zahl der Infektionen verborgen ist.» Natürlich sei das Virus auf der Insel vorhanden. Skytrax berichtet, dass am 19. Januar zwei Reisende von Tansania nach Dänemark geflogen sind, bei denen später die neue, südafrikanische Corona-Variante nachgewiesen wurde.

Tests für KLM-Passagiere

Damit Reisende die Lage nicht verschlimmern, habe man die Behörden gebeten, ankommende Touristen zu testen, so Totisco. «Aber sie haben uns nicht zugehört.» Wie die Zeitung The Citizen berichtet, bietet Sansibar künftig auf Verlangen von KLM kostenpflichtige Antigen-Schnelltests für deren Passagiere an.

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