Nach den USA und Großbritannien führt bald auch der Schengen-Raum ein digitales Ein- und Ausreisesystem für andere Staatsangehörige ein. Den Anfang macht der Flughafen Düsseldorf. Dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Es erinnert an Esta in den USA oder Eta in Großbritannien oder Kanada: Deutschland wird das neue europäische Ein- und Ausreisesystem für den Schengen-Raum ab dem 12. Oktober in Betrieb nehmen - das teilte kürzlich das Bundesinnenministerium mit. Das Entry-Exit-System oder kurz EES wird am 12. Oktober am Flughafen Düsseldorf starten, danach folgen Frankfurt und München sowie schrittweise weitere Flughäfen und Seehäfen.
Mit dem neuen System wird die Ein- und die Ausreise von Drittstaatangehörigen zentral und digital erfasst. Gespeichert werden unter anderem Name, Geburtsdatum, Reisedokument-Daten, vier Fingerabdrücke, Gesichtsbild sowie Ort und Zeit von Ein- und Ausreise.
Jetzt erklärt der Startflughafen Düsseldorf, was er für die Einführung des EES anpasst. «In den Einreisebereichen sind die Nicht-EU-Zonen erweitert, zusätzliche Kontrollspuren geschaffen und die Warteflächen vergrößert worden», so ein Flughafensprecher. «Intelligente Queueing-Systeme steuern die Passagierströme. Zudem stehen insgesamt 35 Self-Service-Kioske für die Vorregistrierung bei der Ein- und Ausreise bereit.» Wegführung und Beschilderung würden so gestaltet, dass sich Reisende einfach orientieren könnten.
Zudem habe man gemeinsam mit allen Partnern Informationsmaterialien erarbeitet. «Auf dieser Grundlage werden wir zeitnah unsere Passagiere im Terminal, auf unserer Website und in den sozialen Medien über die Abläufe informieren, damit sie an möglichst vielen Kontaktpunkten verlässliche Hinweise erhalten», kündigt der Sprecher an.
Der Flughafen Düsseldorf empfiehlt Drittstaatsangehörigen, nach der Einführung des EES mehr Zeit für die Grenzkontrolle einzuplanen – besonders in der Anfangsphase. Eine weitere Empfehlung: Wer einen biometrischen Pass hat, sollte die Self-Service-Kioske nutzen.
Laut Innenministerium wird durch das EES «die Sicherheit an den EU-Außengrenzen erhöht, die Identitätsprüfung verbessert, Identitätsbetrug erschwert, besser nachvollziehbar, wie lange Personen sich im Schengen-Gebiet aufgehalten haben und ob die erlaubte Aufenthaltsdauer überschritten wurde». Insgesamt werden 29 europäische Länder das EES einführen. Dazu gehören fast alle EU-Staaten sowie die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island. Somit sind alle Schengen-Länder mit dabei. Nicht dabei sind Zypern und Irland.