Anzeigetafel und symbolische Flugtickets: Der Airport Boryspil zeigt, dass alles funktioniert.
Größter Flughafen des Landes

Ukraine zeigt, wie bereit Flughafen Kyiv-Boryspil ist

Für die Ukraine sind Perspektiven auf internationale Anbindung nach Endes Krieges wichtig. Das Land demonstriert die Bereitschaft seines größten Flughafens.

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Gegen 3 Uhr nachts am 24. Februar 2022 hob zuletzt ein Passagierflugzeug vom Airport Kyiv-Boryspil in der Ukraine ab. Dann sorgte der russische Überfall auf das Nachbarland dafür, dass der urkainische  Luftraum geschlossen und zivile Flüge unmöglich wurden.

Doch der russische Plan, schnell die ukrainische Hauptstadt einzunehmen, misslang. Der Krieg dauert jedoch bis heute an. Kyiv ist zwar nicht mehr unmittelbar von russischen Truppen bedroht, der Luftraum und auch der Airport Boryspil sind aber weiterhin geschlossen. Die wenigen Ausnahmen, bei denen zivile Flieger starteten, wurden diese außer Landes gebracht.

Ryanair-Chef lobt den Flughafen

Für die Ukraine ist es aber wichtig, wieder Perspektiven für eine Zeit nach dem Krieg zu entwickeln. Das trifft auch auf internationale Anbindungen und damit auf den größten Flughafen des Landes zu. So trafen sich im Juli unter anderem der Infrastrukturminister und der Airport-Chef am Flughafen Boryspil mit der Chef-Etage des Billigfliegers Ryanair.

Sie nahmen Check-in-Schalter, Gepäckausgabe, Kontrollpunkte, Flugsteige und das Vorfeld in Augenschein. «Wir haben gesehen, dass das Team des Airports Boryspil unter den schwierigsten Kriegsbedingungen seine Professionalität unter Beweis stellt und voll und ganz bereit ist, den Flugbetrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen», lobte Ryanair-Chef Michael O’Leary. «Sobald der Himmel über der Ukraine wieder für die kommerzielle Luftfahrt geöffnet ist, wird Ryanair die Ukraine wieder anfliegen.»

Heimische Airline ist insolvent

Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakov erklärte: «Wir arbeiten bereits an Lösungen und Investitionsplänen, damit die Flugzeuge schnell wieder fliegen können.» Airport-Chef Oleksiy Dubrevskyy sagte: «Der Besuch der Ryanair-Führungskräfte am Flughafen Boryspil ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die größte europäische Fluggesellschaft ein großes Potenzial im ukrainischen Luftverkehrsmarkt sieht.» Das ist wichtig für das Land.

Umso mehr, als dass mittlerweile die in Boryspil heimische Ukraine International Airlines insolvent ist. So hat die Regierung nun erneut internationale Vertreter an den Flughafen geholt - zwar nicht von einer Fluggesellschaft, dafür aber aus sehr vielen Ländern.

Symbolische Flugtickets ausgestellt

Andrij Jermak, Leiter des Präsidialamts und wohl zweitmächtigster Mann in der Ukraine, traf sich an dem Flughafen mit Vertretern von 83 Staaten, darunter viele Botschafter, und drei internationalen Organisationen, um über einen Friedensplan von Präsident Volodymyr Zelenskyy zu sprechen. Der große Konferenztisch stand mitten im Terminal.

Das Treffen fand am 1. Dezember 2023 statt. Bild: Ukrainische Regierung

Die internationalen Gäste erhielten an den Check-in-Schaltern symbolische Flugtickets. Die Fluganzeigetafel war eingeschaltet. Alles sollte zeigen: Der Flughafen ist funktionstüchtig.

Airport soll zuerst wieder eröffnen

Jermak erklärte, er sei zuversichtlich, dass es in Boryspil bald wieder Flüge geben werde. Denn die Ukraine sei stärker geworden. «Jetzt können wir die Sicherheit dieser Einrichtung gewährleisten», so der Leiter des Präsidialamts. «Ich bin zuversichtlich, dass die symbolischen Bordkarten, die Sie zu Beginn erhalten haben, bald gültig sein werden.»

Jermaks Stellvertreter Andrii Sybiha sagte, der Flughafen Boryspil sei die erste Einrichtung gewesen, die zu Beginn des Krieges geschlossen worden sei. Er werde aber auch die erste sein, die wiedereröffnet werde, sobald die Sicherheitslage dies erlaube.

Kein Zeitplan oder Maßnahmen

Konkrete Zeitpläne oder Maßnahmen für eine Wiedereröffnung des Flughafens nannte allerdings niemand. Denn: Es herrscht immer noch Krieg und ein Ende ist im Moment nicht absehbar. Das Risiko für zivile Flüge ist weiterhin zu groß. Die Ukraine verfügt nicht über ein Raketenabwehrsystem wie den israelischen Iron Dome, auch wenn es Gespräch über eine mögliche Anschaffung gab. Zugleich ist Russland ein Gegner ganz anderen Kalibers als die Terrororganisation Hamas, die den geöffneten Flughafen Tel Aviv in Israel bedroht.

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