Nur acht Wochen von der Bestellung bis zur ersten Auslieferung: Recaro setzt sein Sprint-Programm mit einem neuen Sitz fort - mit weniger Gewicht und weniger Farbauswahl.
Im Jahr 2019 beschloss Recaro, ein Programm für Leasingfirmen aufzulegen. Denn diese wichtigen Kunden hatten dem deutschen Flugzeugsitzhersteller signalisiert: Wir brauchen Sitze, die schnell verfügbar sind.
So entwarf Recaro eine vordefinierte Version des Economy-Sitzes BL3530 für Airbus A320 und Boeing 737 und versprach: Acht Wochen nach Bestellung beginnen die Auslieferungen. Als Farben zur Auswahl standen: Hellblau, Dunkelblau, Hellgrau, Dunkelgrau und Rot. Erste Kundin wurde im März 2020 Air Lease Corporation.
Der R2 wird Recaros neuer Sprinter
Jetzt stellt der Sitzhersteller den Nachfolger für den BL3530 Sprint vor: den R2 Sprint. Beim R2 handelt es sich um eines der beiden aktuellen Economy-Class-Modelle von Recaro für die Kurz- und Mittelstrecke. In der Sprint-Version kann der Kunde die Sitze nicht wie üblich konfigurieren, sondern sie sind standardisiert.
Die einzigen Auswahlmöglichkeiten: Kunden können entscheiden, ob sie den R2 Sprint mit oder ohne Tischchen fürs Handy oder Tablet wählen und mit oder ohne USB-Ladebuchse. Zudem gibt es nur noch zwei Sitzfarben zur Auswahl: Dunkelblau und Dunkelgrau, da zuvor ohnehin rund 90 Prozent der Bestellungen darauf entfielen.
Acht Wochen statt mindestens acht Monate
«Der R2 Sprint wiegt nur 10,3 Kilogramm», erklärt Tim Gänger, bei Recaro für den Kundenservice zuständig, auf der Kabinenmesse AIX 2025. «Das sind 1,3 Kilogramm weniger als der BL3530 Sprint.»
Auch beim neuen Sprint-Sitz beginnt das Unternehmen acht Wochen nach Bestellung mit den Auslieferungen. Zum Vergleich: «Auf der Kurzstrecke bewegt man sich sonst durchschnittlich zwischen acht und zwölf Monaten», ordnet Gänger ein.
Recaro hat Vorrat in China stehen
Um die schnellen Lieferungen zu ermöglichen, hat Recaro in China stets fünf sogenannte Shipsets à 180 Sprint-Sitzen auf Vorrat stehen - insgesamt also 900 Sitze. Zudem hat das Unternehmen in sieben Sprachen Aufkleber mit obligatorischen Hinweisen vorbereitet - denn zum Beispiel in China muss oben immer Chinesisch stehen.
Die größten Kunden sind Leasingfirmen. Sie kaufen Sprint-Sitze sowohl für neue Jets, als auch für solche, die von Kunden zurückkommen. Aber auch kleine Fluggesellschaften, die keine großen Flotten haben, gehören immer wieder zu den Kunden.