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Verhandlungen mit Russland

Fliegt Norwegian bald mit 40 Superjets?

Die Billigairline verhandelt mit dem russischen Luftfahrtkonzern UAC über 40 Superjet 100. Im Gegenzug würde Norwegian Überflugrechte in Russland bekommen.

Es war ein großer Erfolg, als City Jet sich für den Superjet 100 entschied. Die irische Wet-Lease-Spezialistin bestellte vor vier Jahren 15 Exemplare des russischen Regionalflugzeuges und sicherte sich gleich auch noch Optionen für eine deutliche Aufstockung der Order. Damit konnte Hersteller Sukhoi endlich in Westeuropa Fuß fassen.

Als die Flieger später bei Brussels Airlines und damit in der Lufthansa-Gruppe zum Einsatz kamen, war der Triumph komplett. Doch inzwischen haben die Belgier die Flieger zurückgegeben und Eigentümerin City Jet hat sie stillgelegt und will sie loswerden. Die Superjets stehen heute ungenutzt in Shannon herum und warten auf neue Besitzer. Vielleicht aber nicht mehr lange. Denn der russische Luftfahrtkonzern UAC, zu dem auch Sukhoi gehört, verhandelt derzeit mit Norwegian.

Russland verspricht große Rabatte

Damit hat die russische Luftfahrtindustrie eine neue Chance, einen westeuropäischen Betreiber für sich zu gewinnen. Wie die Wirtschaftszeitung RBK berichtet, geht es um 40 Superjet 100. Zehn Stück würde Norwegian demnach bei der Tochter in Argentinien einsetzen, 30 weitere bei der norwegischen Kerngesellschaft. Ein Sprecher der Billigairline bestätigte Gespräche, erklärte aber, es gehe nicht um einen Kauf und man habe auch noch keinen Vertrag unterzeichnet.

RBK nannte einen guten Grund, weshalb sich Norwegian trotzdem durchaus auf den Deal einlassen könnte. Die Billigairline bemüht sich schon lange um Überflugrechte über Sibirien. Dann könnte sie Flüge nach China, Indien, Japan oder Korea anbieten. Sie sind lukrativ, weil die Nachfrage wächst – in beide Richtungen. Gemäß dem Bericht ist man in Moskau bereit, im Gegenzug zur Einflottung der 40 Superjet 100 Norwegian große Rabatte bei den Überfluggebühren zu gewähren.