Dassault Falcon 7X der Republik Kongo: In Bordeaux in Ketten gelegt.

Dassault Falcon 7XEx-Präsidentenjet der Republik Kongo für Spottpreis versteigert

Auf dem Markt wäre er für rund 20 Millionen verkauft worden, bei einer Auktion brachte der Ex-Regierungsflieger der Republik Kongo nur 7 Millionen Euro ein. Schuld daran sind Drohungen der Regierung.

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Nach 20 Sekunden war die Auktion vorbei. Wie der Sender France 3 berichtet, wurde so schnell der Präsidentenjet der Republik Kongo in Bordeaux versteigert. Und er war ein ziemliches Schnäppchen. Der anonyme Bieter ergatterte die Dassault Falcon 7X, die am Markt rund 20 Millionen Euro wert ist, für 7,1 Millionen Euro.

Das Flugzeug, das nur 1181 Flugstunden absolviert auf dem Buckel hat, stand seit dem 8. Juni 2020 auf dem Flugplatz Bordeaux-Mérignac. Grund war eine Pfändung durch den Gerichtsvollzieher. Die Geschichte geht Jahrzehnte zurück, dreht sich aber um den aktuellen Machthaber.

Bei der Wartung schnappte die Falle zu

Denis Sassou Nguesso war von 1979 bis 1992 Präsident der Volksrepublik Kongo. Dann wurde er abgewählt, putschte sich 1997 jedoch wieder an die Macht. Er hält sich bis heute im Amt – trotz Vorwürfen von Veruntreuung von Staatsgeldern und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Ein französisches Gericht hat die Beschlagnahmung der Dassault Falcon 7X der Regierung durchgesetzt. Es folgte damit einem Antrag des Geschäftsmannes Mohsen Hojeij. Der erklärte, das Land schuldete ihm aus Bauarbeiten in den 80er-Jahren eine Milliarde Euro. Als die Maschine mit dem Kennzeichen TN-ELS sich 2020 in Bordeaux zur Wartung befand, schnappte die Falle zu.

Republik Kongo drohte

Dass der Jet für einen Spottpreis versteigert wurde, sei die Schuld der Republik Kongo, so der Auktionator zu France 3. «Wenn es nicht all die rechtlichen Probleme und Behinderungen seitens des derzeitigen Besitzers gäbe, hätte man einen viel höheren Preis erzielt», so Vincent Pestel-Debord.

Der Kongo habe alles getan, um die Bietenden davon abzuhalten, das Flugzeug zu erwerben, erklärt er weiter. Das sei so simpel wie gemein gewesen: Die Regierung habe alle wissen lassen, dass die kongolesische Zivilluftfahrtbehörde Anac den Jet «niemals» aus dem Register nehmen würde. «Ein Vorgehen, das gegen alle internationalen Konventionen verstößt», so der Auktionator.

«Lächerlicher Preis»

Auch Gläubiger der Republik Kongo, die bei der Auktion anwesend waren, zeigen sich gegenüber den Medien entsetzt. «Das ist ein lächerlicher Preis, wirklich absurd», so ein Vertreter der Firma Berrebi Associés, die ebenfalls noch ausstehende Verbindlichkeiten im Land hat. Neu hätte der Jet rund 60 Millionen gekostet.

Laut dem Auktionator gibt es trotz der Drohungen aus dem Kongo einen legalen Weg, das Flugzeug abzumelden. «Die neuen Eigentümer sind das Risiko eingegangen und werden, so hoffe ich, die notwendigen Schritte unternehmen, um diese neue Registrierung zu erhalten.»

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