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Präsidentenflieger

Boeing designt für 600 Millionen Air Force One

Nun ist es offiziell: Boeing hat von der US-Regierung den offiziellen Auftrag erhalten, ein vorläufiges Design für die neuen Air-Force-One-Jets zu entwerfen.

Es war ein langes Hin und Her. Eigentlich hatte Boeing den Auftrag schon in der Tasche. Doch dann kam Donald Trump. «Boeing baut eine brandneue Air Force One für zukünftige Präsidenten, aber die Kosten sind außer Kontrolle geraten, über vier Milliarden Dollar. Bestellung stornieren!», pöbelte Trump kurz nach seiner Wahl bei Twitter. In der Folge fanden verschiedene Gespräche statt, Boeing hat den Preis inzwischen – offenbar zu Trumps Zufriedenheit – angepasst. Nun hat der Flugzeugbauer einen festen Vertrag im Wert von rund 600 Millionen Dollar für erste Designentwürfe der neuen Flieger erhalten.

Statt extra für sie gebauter Boeing 747 erhält die US Air Force zwei Boeing 747-8 Intercontinental, die eigentlich für die russische Transaero bestimmt gewesen waren. Doch die russische Fluggesellschaft schlitterte in die Insolvenz, bevor die Jumbo-Jets fertiggestellt worden waren. Seit Februar 2017 sind sie in Seattle geparkt. Der Vertrag umfasst das vorläufige Design für die Umgestaltung der beiden zivilen Flugzeuge, heißt es von Boeing.

«Bezahlbares Programm»

«Nach der Entscheidung für den Kauf der zwei zivilen 747-8 ist dieser Vertrag nun der nächste Schritt, um ein insgesamt bezahlbares Programm sicherzustellen», lässt sich Generalmajor Duke Richardson in einer Mitteilung zitieren. Er ist für das Programm zuständig, das die beiden alten Boeing VC-25, die Militärvariante der Boeing 747-200, ersetzt. Die aktuellen beiden Flieger, die mit dem Callsign Air Force One den US-Präsidenten transportieren, sind bereits seit 1990 im Einsatz – damals war George H.W. Bush Präsident der USA.

Im vorläufigen Design geht es darum, eine Kommandozentrale, ein medizinisches Zentrum, eine elektrische Bordanlage, ein Selbstverteidigungssystem und Bodenversorgungssysteme für die beiden Boeing 747-8 zu entwerfen. Das detaillierte Design soll dann im Sommer 2018 beginnen. Die Fertigstellung dürfte in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr erfolgen.