Beide hatten wie Löwen um den Auftrag gekämpft. Schließlich geht es um sehr viel Geld. Boeing hatte das neueste Kurz- und Mittelstreckenmodell 737 Max ins Rennen geschickt, Airbus pries die modernen Modelle der A320-Neo-Reihe an. Nun hat sich Delta Air Lines entschieden: Die amerikanische Fluggesellschaft setzt auf ein europäisches Produkt.
Konkret kauft Delta 100 Airbus A321 Neo ACF (Airbus Cabin Flex configuration). Der Auftrag hat einen Wert von 12,7 Milliarden Dollar nach Listenpreisen. Bei so großen Deals gibt es allerdings hohe Rabatte, die auch mal über 50 Prozent betragen können. Neben der festen Order sicherte sich Delta auch eine Option auf 100 weitere Exemplare des A321 Neo. Angetrieben werden die neuen Jets von Triebwerken des Typs PW1100G von Pratt & Whitney.
Flieger mit 197 Sitzen
Die Auslieferung der A321 Neo an Delta soll 2020 beginnen und bis 2023 dauern. «Das ist die richtige Entscheidung im richtigen Zeitpunkt für unsere Kunden, Mitarbeiter und unsere Aktionäre», so Delta-Chef Ed Bastian. Die Flugzeuge werden mit 197 Sitzen bestückt, 20 in der Business Class (bei Delta im Inland First Class genannt), 30 in der Premium Economy (Delta Comfort Plus) und 147 in der Economy.
Erfolg zum Abschied
Es ist ein weiterer Erfolg für Airbus-Verkaufschef John Leahy, der Ende des Jahres in Rente geht. Und es ist eine Niederlage für Boeing im Heimmarkt USA. Im laufenden Jahr hatten die Amerikaner bisher in Sachen Bestellungen die Oberhand.
Für Spannung zwischen Delta und Boeing sorgt bereits seit Monaten die Bestellung von 125 CS100 bei Bombardier. Boeing erwirkte 300 Prozent Strafzölle gegen die Kanadier. Bastian sagte, man werde die Zölle nicht zahlen. «Wir glauben, dass es sehr schwierig für Boeing oder einen anderen US-Hersteller ist, einen Nachteil geltend zu machen mit einem Produkt, das wir gekauft haben und das sie nicht anbieten und nicht produzieren», so der Delta-Chef.
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