Grafik der letzten Radar-Kontakte: Warum unternahm das Militär nichts?

MH370: Die 17-Minuten-Lücke

Die malaysische Regierung hat einen vorläufigen Bericht zu Flug MH370 von Malaysia Airlines veröffentlicht. Die Fluglotsen stehen gar nicht gut da.

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Der vorläufige Bericht der malaysischen Regierung über das Verschwinden von Malaysia-Airlines-Flug MH370 ist nur 19 Seiten dick. Vergleicht man das Dokument mit ähnlichen Absturz-Reports, sieht man: Er ist wenig Substanz da. So zählte der erste Bericht zum Absturz von Air-France-Flug AF447 etwa 135 Seiten. Wirklich viele Antworten gibt es denn auch nicht. Das spannende sind eher die Fragen, welcher der Bericht aufwirft.

Und die sind beunruhigend. Um 1:21 Uhr am 8. März verschwand die Boeing 777-200 mit 227 Passagieren an Bord vom Radar. Und erst 17 Minuten später bemerkten die Fluglotsen, dass etwas nicht stimmte. Dabei hätte das Personal in Kuala Lumpur stets ein Auge auf den Jet werfen sollen. Erst um 1:38 Uhr jedoch bemerkten sie das Problem. Die Fluglotsen aus Ho Chi Minh Stadt in Vietnam fragten ihre malaysischen Kollegen, wo denn MH370 bleibe.

Auch in Kambodscha versucht

Es habe keinen Kontakt mehr mit der Crew gegeben, so die Antwort aus Kuala Lumpur. Ob man das Verschwinden bemerkt hatte und überfordert war, oder ob die Lotsen es schlicht übersahen, bleibt unklar. Nachdem sicher war, dass man weder in Vietnam noch in Kuala Lumpur von den Piloten gehört hatte, versuchten die malaysischen Lotsen es bei ihren Kollegen auf den Philippinen und in Kambodscha.

In Kambodscha, so geht aus dem Bericht hervor, könnte der Flieger noch mit einem anderen Flugzeug im Luftraum Kontakt gehabt haben. Davon zumindest gingen die Malaysier eine Weile lang aus. Die Fluglotsen jedoch hatten von MH370 nichts gehört. Warum also hat es von da an noch vier Stunden gedauert, bis eine Suche eingeleitet wurde? Auch diese Frage wird in dem Bericht nicht beantwortet.

Warum tat das Militär nichts?

Auch über die Rolle des Militärs herrscht Unklarheit. Denn: Offenbar wurde der Flieger auf dem Radar entdeckt, nachdem er gedreht und südlichen Kurs über die Straße von Malakka genommen hatte. Doch gehandelt hat niemand. Der Grund, so erklärte Malaysias Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein der Nachrichtenagentur AP: «Der Flieger wurde vom Radar als freundlich eingestuft. Daher wurde nicht weiter gehandelt.»

Als am nächsten Morgen - sieben Stunden nach Verschwinden des Fliegers - klar wurde, dass es sich um MH370 gehandelt hatte, habe man unverzüglich eine Suche in dem Gebiet angeordnet. Doch da, so ist nun klar, hätte der Jet längst anderswo sein können. Insgesamt reichte der Treibstoff nämlich für 7 1/2 Stunden – zweieinhalb Stunden nachdem die Suchtrupps sich aufmachten, hätte MH370 also noch fliegen können.

Betreuungszentren für Angehörige geschlossen

Das zumindest ist die momentan wahrscheinlichste Theorie: Nachdem die Boeing 777 ihren Kurs geändert hatte, ist sie also wahrscheinlich stundenlang in Richtung Süden über den Indischen Ozean weiter geflogen. Was der Grund dafür war, ist unklar. Doch auch an der inzwischen vermuteten Absturzstelle westlich von Australien haben die Suchtrupps immer noch keine Trümmer gefunden. Einzig Satellitendaten sollen zeigen, dass die Maschine abstürzte, als sie kein Kerosin mehr übrig hatte.

Die Angehörigen wurden inzwischen von Malaysia Airlines gebeten, sich wieder nach Hause zu begeben. In einer Woche werde man die Betreuungszentren schließen, in denen man sie bisher über die Entwicklungen informiert hatte. «Es ist besser, wenn sie die Informationen im Komfort ihres eigenen Zuhause erhalten», heißt es von der Fluglinie.

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