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Austrian Airlines will nach Streiks Vertrauen zurückgewinnen

Die österreichische Lufthansa-Tochter hat im ersten Quartal 2024 das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte eingeflogen. Hauptgründe für den Verlust sei der direkte finanzielle Schaden aufgrund der Betriebsversammlungen und Streiks, daraus resultierende Buchungszurückhaltung sowie grundsätzlich im EU-Vergleich überproportional gestiegene Standort- und Personalkosten, teilt sie mit. Das erste Quartal sei traditionell das schwächste in einem Geschäftsjahr. Den Umsatz konnte Austrian Airlines mit 403 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Quartal 2023 zwar annähernd halten, allerdings bei einer um 11 Prozent höheren Produktion. Die Gesamtaufwendungen stiegen im selben Zeitraum um 11 Prozent auf 538 Millionen Euro, obwohl die Treibstoffausgaben gegenüber dem ersten Quartal 2023 sogar um zwei Prozent zurückgingen. Das Betriebsergebnis (Adjusted Ebit) lag mit minus 122 Millionen Euro um 67 Prozent unter jenem aus dem Vorjahresquartal.

«Wir hatten aufgrund des Wachstumskurses sowie der Anlaufkosten für die Einflottung von zwei neuen Langstreckenflugzeugen mit einem etwas schwächeren Ergebnis als im Vorjahr gerechnet. Dazu kamen dann allerdings etwa 35 Millionen Verlust durch den Arbeitskampf der Gewerkschaft Vida. Damit wird die für 2024 angestrebte operative Gewinnmarge von mindestens fünf Prozent voraussichtlich nicht mehr erreicht werden können», kommentiert Chefin Annette Mann. Im Jahr 2023 wurde eine operative Gewinnmarge von 5,4 Prozent erreicht, dieses Niveau habe man zumindest halten wollen, um anstehende Investitionen finanzieren zu können, so die Chefin von Austrian Airlines.

Für die kommenden Wochen und Monate hält Mann fest: «Wir wollen und müssen das Vertrauen unserer Fluggäste wieder zurückgewinnen. Darauf liegt nun unser Hauptfokus. Deshalb wollen wir endlich wieder mit unseren Stärken Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Gastfreundschaft an Bord punkten.»

Bei den Passagierzahlen legte Austrian Airlines im ersten Quartal 2024 um 11 Prozent auf rund 2,5 Millionen zu. Auch die angebotenen Sitzkilometer stiegen um 11 Prozent auf rund 5,2 Milliarden gegenüber jenen des Vorjahresquartals. Die Auslastung verringerte sich im ersten Jahresquartal leicht um 0,2 Prozentpunkte gegenüber 2023 auf 77,0 Prozent.