Der Flughafen Linz steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Laut einem Bericht steht nun auch die wichtigste Linienverbindung nach Frankfurt vor dem Aus. Ärger droht aber auch aus Brüssel.
Wirft man aktuell auf die Abflugtafel am Flughafen Linz, findet man im Schnitt zehn Abflüge pro Tag. Bei den meisten davon handelt es sich um Charterflüge. Die Sommerferien im Land Oberösterreich gehen noch bis zum 13. September. Die Ziele variieren von Hurghada, Heraklion oder Mallorca.
Die bedeutendste Linienverbindung am Flughafen ist die Austrian-Airlines-Route nach Frankfurt. An Wochentagen bietet die Lufthansa-Airline drei bis vier tägliche Verbindungen an ihr Drehkreuz. An Wochenenden stellt sie mit drei Flügen die Verbindung zwischen Oberösterreich und dem Drehkreuz der Lufthansa Group sicher.
Doch laut einem Bericht der OÖ Nachrichten steht die Verbindung auf der Kippe. Austrian Airlines teilte dem Portal mit, dass die Flugverbindung «Linz–Frankfurt» evaluiert werde. Grund dafür ist, dass die Verbindung ohne öffentliche Subventionen betriebswirtschaftlich nicht tragbar sei. Leserinnen und Leser des Portals berichteten immer wieder, dass die Flüge schlecht gebucht seien und oft kurzfristig abgesagt würden.
Austrian Airlines hatte die Verbindung erst im Oktober des vergangenen Jahres wieder ins Programm genommen, sehr zur Freude der lokalen Wirtschaft. Die Lufthansa-Tochter lässt die Flüge mit einer ATR-72 von ihrer Wetlease-Partnerin Braathens durchführen. OÖ Nachrichten berichtet, dass eine Entscheidung in den kommenden Wochen fallen soll. Spätestens Anfang September will der Konzern über den Winterflugplan entscheiden.
Das ist auch bitter nötig für den Flughafen, denn der Flughafen Linz steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Laut den OÖ Nachrichten hat der Flughafen keine Reserven mehr, einschließlich eines negativen Eigenkapitals. Der Flughafen gehört jeweils zur Hälfte dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz. Beide Partner haben im Juni beschlossen, den Airport mit jeweils vier Millionen Euro zu unterstützen.
Was zunächst gut klingt, könnte sich jedoch als problematisch erweisen. Denn die Wettbewerbsbehörden der EU schauen ganz genau hin, wenn es um Subventionen für staatliche Regionalflughäfen geht. Die Wettbewerbsbehörden verlangen nun eine Vergleichsrechnung: Würde auch ein Privater als Eigentümer Geld in den Flughafen zuschießen, weil er erwarten darf, dass sich das Geschäft langfristig rentiert?