Seit 2019 ist die Nationalairline des afrikanischen Landes wieder in der Luft. Doch ihr geht es schlecht. Misswirtschaft, politische Einflussnahme und eine unpassende Flotte belasten Uganda Airlines.
Der Traum von einer eigenen Fluglinie, die in den Landesfarben Schwarz, Rot und Gelb und mit dem Nationalsymbol des Südafrika-Kronenkranichs auf dem Leitwerk das eigene Land stolz in der Welt präsentieren sollte, war groß. Und so gründete die Regierung nach dem ersten Ende im Jahr 2001 rund 17 Jahre später Uganda Airlines neu.
Im Jahr 2019 startete die neue Airline mit vier Bombardier CRJ 900 auf regionalen Strecken. Die Flugzeuge sind mit 76 Sitzen ausgestattet, davon zwölf in der Business Class. Die Flotte wuchs schnell. Im Sommer 2018 unterzeichnete Uganda Airlines eine Absichtserklärung für den Kauf von zwei Airbus A330-800, um damit Langstreckenflüge nach Dubai, Mumbai und später auch nach London aufnehmen zu können.
Nur sechs Jahre später steht Uganda Airlines aber zum zweiten Mal mit dem Rücken zur Wand. Sie kämpft mit Milliardenverlusten. Seit ihrem Comeback hat sie jedes Jahr rote Zahlen geschrieben. 2024 hat die nationale Fluggesellschaft des ostafrikanischen Landes einen Verlust von 237 Milliarden Schilling rund 57 Millionen Euro erwirtschaftet.
In Uganda ist deshalb eine Debatte über die Zukunft der Fluglinie entbrannt. Kürzlich musste sich Chefin Jennifer Bamuturaki vor dem Kontrollausschuss des Parlaments verantworten, berichtet die Zeitung The Observer. Laut ihr leidet Uganda Airlines unter einer Vielzahl von Problemen: teurer Treibstoff, hohe Personalkosten und auch die Kosten der Flugzeuge schmälern die Einnahmen erheblich.
Besonders kostspielig ist auch die Wartung der Flugzeuge. Uganda Airlines gibt 20 Prozent ihres Budgets für die technische Instandhaltung und Reparaturen ihrer Flotte aus. Weil die Fluglinie nur kleine Arbeiten in Entebbe durchführen kann, muss sie große Wartungsarbeiten immer im Ausland erledigen lassen.
Gleichzeitig hat die Airline mit der CRJ 900 auf das falsche Modell gesetzt. Bombardier hatte die Flugzeugfamilie 2019 an Mitsubishi verkauft und die Produktion wurde eingestellt. Seitdem ist es schwierig und kostspielig, Ersatzteile zu beschaffen. Aus diesem Grund plant Bamuturaki, die vier Maschinen zeitnah auszuflotten.
Uganda Airlines leidet jedoch noch unter weiteren Problemen: Millionenbeträge gehen durch Ticketbetrug verloren, da Preise von Mitarbeitenden und Reisebüros manipuliert werden. Zudem leidet sie unter Überbesetzung, politischen Ernennungen und einer aufgeblähten Bürokratie, wie der Luftfahrtexperte Captain Edward Francis Babu dem Observer gegenüber erklärt.
«Wenn Sie ein Unternehmen gründen, auch eine Fluggesellschaft, muss dies auf einem Geschäftsmodell und nicht auf politischen Erwägungen beruhen», so Babu. Dennoch hat er die Airline noch nicht aufgegeben. «Wir brauchen eine Führung, die weiß, was sie tut, weniger Politik, mehr Professionalität. So kann man diese Fluggesellschaft wieder auf Kurs bringen.»