Flugzeug von Air Baltic: Flugzeuge blieben am Boden.

Eine Verbraucherorganisation warnt davor, mit der Airline zu fliegen. Derweil bereitet die Regierung ein Rettungspaket vor.

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Es begann als Posse, wurde zum Krimi und droht nun zur Tragödie zu werden. Nach der überraschenden Streichung von 22 Flügen am Montag und Dienstag warnt die estnische Verbraucherschutzorganisation davor, mit der lettischen Staatsairline zu fliegen. Die Absagen waren ohne Angabe von Gründen erfolgt (aeroTELEGRAPH berichtete). «Tickets von Air Baltic zu kaufen, ist derzeit sehr riskant weil die Probleme des Unternehmens sehr akut und sehr weitreichend sind» so ein Sprecher der Behörde gegenüber der estnischen Zeitung Öhtuleht. Zuvor hatte der Chef des Flughafens Tallinn erklärt, Air Baltic schulde ihm Geld. «Die ehrliche Antwort ist ja» meinte Aufsichtsratsmitglied Erik Sakkow auf eine entsprechende Frage der estnischen Zeitung Äripäev. Dies nährt nun erneut die Gerüchte um das Aus von Air Baltic.

Hinter den neusten Wirren steht ein monatelanger Streit zwischen dem Mehrheitseigentümer, dem Finanzministerium Lettlands mit 52,6 Prozent der Aktien und dem deutschen Firmenchef Bertolt Flick, der über die Gesellschaft Baltijas Aviacijas Sistemas den Rest der Aktien besitzt. Die Regierung wirft Flick Missmanagement vor, Flick glaubt an ein politisches Komplott gegen ihn vor den Parlamentswahlen am Samstag (17. September). Deshalb hat Tallinn nun die Beratungsfirma Prudentia angeheuert, um Licht in die Finanzen von Air Baltic zu bringen. Prudentia-Chef Karlis Krastins beklagte sich jedoch in dieser Woche, dass er bisher keinen Geschäftsbericht des Unternehmens zu Gesicht bekommen habe. Es gebe viele offene Fragen bezüglich Geldströmen zwischen Air Baltic und Flicks Baltijas Aviacijas Sistemas. Die Finanzgesellschaft habe über 20 Tochterfirmen und die Informationen zu ihnen seien lückenhaft. Genauso unvollständig seien die Angaben zur Finanzlage der Fluggesellschaft.

Wird der Firmenchef herausgedrängt?

Flick setzte sich vor Monaten nach Deutschland ab, weil er in Lettland eine Verhaftung fürchtet. Genau das macht ihn in den Augen vieler Letten aber verdächtig. Die Regierung jedenfalls bereitet bereits ein Rettungspaket für die Fluggesellschaft vor. Sie ist bereit, eine Kapitalerhöhung voll zu zeichnen. Dazu braucht sie allerdings die Zustimmung der Minderheitsaktionärin - und damit letztlich von Flick. Der aber meldete sich offenbar bis jetzt nicht auf entsprechende Anfragen aus Riga. Vor den Wahlen wolle man nichts mehr unternehmen, erklärte Premierminister Valdis Dombrovskis dem Fernsehsender LNT jetzt. Die Regierung setzte Flicks Baltijas Aviacijas Sistemas nun eine Frist bis zum 20. September. Für die Staatshilfe setzt die Regierung zwei Bedingungen: erstens muss Riga ein Hub bleiben und zweitens muss das bisherige Management unter Flick abdanken.

Eine Möglichkeit hat die Regierung dennoch, ohne Flick etwas bei Air Baltic zu ändern. Sie als Mehrheitsaktionärin könnte gemeinsam mit dem größten Gläubiger der Airline, der Latvijas Krajbanka, auch ohne Zustimmung des Minderheitseigners gewisse Veränderungen einleiten, schreibt das Magazin The Baltic Course. Auch könne so Flicks Handlungsspielraum beschränkt werden.

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