Mindestens eine Embraer E195 wird auch in Zukunft für Lot fliegen, allerdings nicht als Passagierjet. Sie dient künftig als mobiles Krankenhaus, kurz Medevac-Flugzeug, wie die Airline gegenüber aeroTELEGRAPH bestätigt. «Lot bereitet derzeit detaillierte Kabinenkonfigurationspläne in enger Abstimmung mit der anderen Vertragspartei vor, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen», so die Airline weiter.
Teil des europäischen Katastrophenschutz
Das Flugzeug soll so umgebaut werden, dass es mindestens 16 liegende oder sechs Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, aufnehmen kann. Zudem wird ausreichend Platz für die medizinischen Teams bereitgestellt. Nach aktueller Planung soll das Medevac-Flugzeug ab Juni 2026 in Betrieb genommen werden, teilt Lot mit.
Doch warum macht die Airline das? Lot hat sich verpflichtet, drei Flugzeuge für das EU-Katastrophenschutzverfahren UCPM zur Verfügung zu stellen, das Teil des Resc-EU-Programms ist. Mit diesem will die EU auf mögliche Naturkatastrophen oder Gesundheitskrisen vorbereitet sein.
Zusätzlich zwei Boeing 737 von Lot als Transporter
Das Resc-EU-Programm wurde im März 2019 eingeführt. Es umfasst nicht nur medizinische Evakuierungsflugzeuge, sondern auch Such- und Rettungshubschrauber, mobile Krankenhäuser und Feuerlöschflugzeuge. Zudem stehen Boot- und Schiffseinheiten sowie spezialisierte Rettungsteams für Berg- und Wasserrettung zur Verfügung.
Neben der Embraer E195 wird Lot auch zwei Boeing 737 für Transportmissionen bereitstellen, wie die Airline aeroTELEGRAPH mitteilt. Sollten sich die Anforderungen ändern, kann Lot je nach spezifischen Fluganforderungen auch andere Flugzeugtypen einsetzen.
Stationiert in Warschau
Die Flugzeuge werden in Warschau stationiert, um eine enge Zusammenarbeit mit anderen Elementen des Resc-EU-Programms sicherzustellen. Ob es sich dabei um Flugzeuge aus der aktuellen Flotte handelt, die umgebaut werden, kann die Airline nicht sagenm. «Diese Pläne unterliegen einer laufenden Bewertung und können sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln, um den aktuellen betrieblichen Kontext, die regulatorischen Rahmenbedingungen und strategischen Überlegungen widerzuspiegeln».