Die Nationalairline des Sultanats bot einen Hammerpreis für Flüge nach Thailand an. Doch wenig später stornierte Oman Air die Buchungen. Zurück bleiben Dutzende verärgerte Kundinnen und Kunden.
Während Istanbul, Dubai und Doha als große Drehkreuze für Flüge zwischen Europa und Asien miteinander konkurrieren, verfolgt man in Muscat eine andere Strategie. Statt mit der übergroßen Konkurrenz mithalten zu wollen, will die neue Führung Oman Air als gehobene Freizeitfluggesellschaft positionieren, so Kommerzchef Mike Rutter im September 2024 gegenüber aeroTELEGRAPH. Damit soll die Nationalairline des Sultanats wieder auf Kurs gebracht werden.
Eine aktuelle Preisaktion verschaffte ihr denn auch einiges an Aufmerksamkeit - allerdings nicht nur positiv. Vergangene Woche startete Oman Air einen Flash Sale für Economy-Class-Tickets auf der Strecke Frankfurt - Muscat - Bangkok. Für Reisen zwischen Juli 2025 und März 2026 waren Hin- und Rückflüge bereits ab 284 Euro erhältlich – ein Bruchteil des üblichen Preises von rund 800 Euro. «Es wurden Buchungsbestätigungen, E-Tickets und Sitzplatzreservierungen ausgestellt», so ein Kunde gegenüber aeroTELEGRAPH. Doch lange währte das Glück nicht.
Ursprünglich sollte die Aktion drei Tage laufen. Wie der Betroffene weiter berichtet, wurde der Flash Sale bereits nach weniger als 24 Stunden wieder beendet. Doch das war nicht die einzige Überraschung: Fünf Tage später erhielten alle, die das attraktive Angebot genutzt hatten, eine E-Mail von Oman Air. «Leider ist uns ein Fehler unterlaufen: Bei der Tarifveröffentlichung für die Strecke Frankfurt - Bangkok wurde versehentlich ein falscher Preis veröffentlicht» heißt es darin. Die Buchung sei deshalb storniert worden.
Die Airline begründete dies mit einem «unbeabsichtigten Fehler bei der Preisauszeichnung» und erklärte den Beförderungsvertrag für nichtig. Der Ticketpreis werde erstattet. Abschließend entschuldigte sich Oman Air für die entstandenen Unannehmlichkeiten und versprach allen Betroffenen einen 50 Euro-Gutschein.
In Bewertungsportalen schlägt die Wut der betroffenen Reisenden hoch. Besonders kritisiert wird, dass Oman Air zwar die Ticketpreise zurückerstattet, nicht aber die Kosten für Extras wie Sitzplatzreservierungen.
Die Airline entschuldigt sich für den Vorfall, stellt aber klar, dass es sich nicht um einen Flash Sale gehandelt habe. «Am 4. Juni 2025 führte ein menschlicher Fehler während einer routinemäßigen Preisaktualisierung dazu, dass für die Strecke Frankfurt - Bangkok kurzzeitig falsche Economy Class-Tarife veröffentlicht wurden», so eine Sprecherin.
Der Fehler sei schnell erkannt und umgehend korrigiert worden. «Wir haben die betroffenen Buchungen storniert und eine vollständige Erstattung vorgenommen. Als Zeichen unseres guten Willens haben wir außerdem einen Reisegutschein angeboten.» Auch die zusätzlichen Käufe würden noch erstattet, so die Sprecherin. Man bedauere zutiefst die entstandenen Unannehmlichkeiten. «Wir sind dabei, unsere internen Prozesse zu überprüfen, um solche Fehler in Zukunft zu vermeiden und einen reibungslosen Buchungsablauf zu gewährleisten.»
Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art bei der Airline in diesem Jahr. Bereits im April hatte Oman Air auf der Strecke Rom - Muscat - Bangkok fälschlicherweise Business-Class-Tickets für nur 700 Euro (hin und zurück) angeboten. Auch damals stützte sich die Fluggesellschaft auf die Begründung «Error Fare» – ein Phänomen, bei dem Airlines aufgrund technischer Pannen falsche Preise veröffentlichen und die Buchungen im Nachhinein annullieren müssen.