Die Billigairline aus den USA krempelt ihr Geschäftsmodell um: Gebühren, feste Sitzplätze und das Ende einer Sonderregel für übergewichtige Passagiere. Und sogar Langstreckenjets sind für Southwest Airlines plötzlich kein Tabu mehr.
Southwest Airlines stellt gerade so ziemlich alles auf den Kopf. Die Fluggesellschaft nahm Abschied von vielen Prinzipien, an die sie sich lange hielt. So beendet sie etwa im Januar 2026 ihre seit Jahrzehnten geltende Sonderregelung für übergewichtige Fluggäste. Bislang konnten Reisende, die nicht in einen Sitz passten, kostenlos einen zweiten Platz beanspruchen. Künftig müssen sie beim Buchen zwei Tickets erwerben.
Parallel dazu verabschiedet sich Southwest auch von der freien Sitzplatzwahl und führt erstmals feste Platzzuweisungen ein. Zudem fallen künftig Gepäckgebühren von 35 Dollar für den ersten und 45 Dollar für den zweiten Koffer an. Damit reiht sich die Airline stärker in die Praxis anderer großer Anbieter in den USA ein.
Und jetzt könnte sie ein weiteres jahrzehntelang gültiges Prinzip brechen. Bisher setzt Southwest ausschließlich auf Boeing 737 in der Flotte. Doch Vorstandschef Bob Jordan stellte nun klar: Will man künftig ein Premiumprodukt mit Lounges und längere internationale Routen anbieten, braucht es vielleicht andere Flieger.
Zumindest schließt er das nicht aus. «Es gibt große Flugzeuge, die diese Strecken fliegen können. Es gibt kleinere Flugzeuge die das können. Alles ist möglich», sagte er laut dem Portal Aviation Week.
Noch gebe es keine Entscheidung. Aber gerade weil es um grundlegende Fragen gehe – neues Flugzeugmuster, Essen und Getränke auf langen Flügen, Slots an internationalen Flughäfen – müsse man jetzt beginnen. «Wenn man etwas in drei oder vier Jahren machen will, muss man heute damit anfangen.»