Am meisten Geld steuert Großaktionärin Etihad bei. Sie zeichnet eine Wandelanleihe über 300 Millionen Euro. Diese kann ans Eigenkapital angerechnet werden, weil sie nachrangig ist - im Falle einer Insolvenz also erst am Schluss bedient würde. Dadurch wird das Kapital von derzeit noch minus 182 Millionen Euro wieder positiv. Zudem beschafft sich Air Berlin Geld durch die Aufnahme einer weiteren Anleihe von mindestens 150 Millionen Euro.
Kosten müssen weiter runter
Die Beteiligungsverhältnisse bleiben durch die Transaktion unverändert. Etihad bleibt also bei einem Anteil von bei 29,1 Prozent. Im Vorfeld war über eine Aufstockung auf bis zu 49 Prozent spekuliert worden. Wandelanleihen räumen dem Besitzer allerdings das Recht ein, zu einer bestimmten Zeit Aktien zu beziehen. Die Details der Air-Berlin-Anleihe sind derzeit jedoch noch nicht bekannt.
Air Berlin stärkt nicht nur die Kapitalbasis. Das Management sucht auch nach weiteren Möglichkeiten für neue Einnahmen und Kostensenkungen. Auch wenn das laufende Programm gut wirke, «müssen wir den Druck bei der Umsetzung erhöhen, weitere Maßnahmen vorantreiben sowie unsere Handlungsoptionen, die auch das langfristige Geschäftsmodell betreffen, grundsätzlich evaluieren. Diese Neustrukturierung wird auf Effizienz fokussiert sein», wird Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer in der Medienmitteilung zitiert.
Neu ein Chef für die Restrukturierung
Dazu wurde mit Marco Ciomperlik ein Restrukturierungschef ernannt, der neu im Vorstand sitzt. Welche Maßnahmen genau geplant sind, da lässt sich Air Berlin derzeit noch nicht in die Karten blicken. Um die weiteren Schritte zu bestimmen, wird der Konzern aber eine Unternehmensberatung ins Haus holen.
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