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Air Berlin braucht noch mehr Zeit

Die Gespräche zwischen der Fluglinie und Etihad kommen nicht so schnell voran wie gedacht. Darum verschiebt Air Berlin die Pressekonferenz nun gar um Wochen.

Wenn Unternehmen die Präsentation ihrer Jahreszahlen verschieben, dann hat das wichtige Gründe. Schließlich bedeutet der Schritt immer auch Unsicherheit unter Mitarbeitenden, Investoren und Kunden. Air Berlin muss also solch triftige Gründe haben. Denn vergangene Woche sagte die Fluggesellschaft die für den 20. März geplante Medienkonferenz kurzfristig ab. Man werde den Auftritt um eine Woche nach hinten schieben. «Wir führen derzeit fortgeschrittene Gespräche über Optionen, die im Fall ihrer Umsetzung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden», erklärte Air Berlin damals.

Doch die Fluglinie wird die Öffentlichkeit auch nicht am 27. März informieren, wie sie nun bekannt gab. Und dieses Mal wird sie bei der Begründung schon konkreter. Man arbeite «weiter an Maßnahmen für eine Rekapitalisierung, die Eigenkapital und Liquidität» stärkten, erklärte Air Berlin am Mittwochabend (26. März) überraschend in einer neuen Medienmitteilung. Das Management setze dazu die Gespräche mit seinen «Gesellschaftern und weiteren Parteien» fort. Mit anderen Worten: Finanziell ist es um Deutschlands zweitgrößte Fluglinie nicht bestens bestellt.

Information spätestens Ende April

Die Lösungsfindung braucht offenbar Zeit. Sprach Air Berlin vor einer Woche noch von «fortgeschrittenen Gesprächen», scheint man inzwischen nicht mehr so schnell voranzukommen. Die Bilanz-Pressekonferenz werde «spätestens Ende April» stattfinden, heißt es vom Unternehmen. Etihad aus Abu Dhabi ist derzeit mit 29,1 Prozent an Air Berlin beteiligt und damit der größte Aktionär der deutschen Fluglinie.

Vergangene Woche kamen Gerüchte auf, wonach Etihad den Anteil an Air Berlin auf die maximal möglichen 49,9 Prozent aufstocken wolle. Zugleich plane die Golfairline die deutsche Fluglinie mit Alitalia zusammenzulegen. Als Folge davon würde Air Berlin von der Börse verschwinden. Dabei gäbe es aber nicht nur rechtliche Probleme zu lösen. Auch müssten die Deutschen der Allianz Oneworld verlassen und wie Alitalia Skyteam beitreten.