Airbus A350 von Lufthansa, Pinguine auf Falkland (Montage): Tiere sieht die Lufthansa-Crew höchstens bei der Landung.

Airbus A350 von Lufthansa, Pinguine auf Falkland (Montage): Tiere sieht die Lufthansa-Crew höchstens bei der Landung.

Isabelle Truong-Unsplash/Lufthansa/Montage aeroTELEGRAPH

Lufthansas Flug nach Falkland

«Es entstehen heftige Turbulenzen am Boden»

Am Montag startet Lufthansa Richtung Falkland. Wie hat sich die 17-köpfige Crew vorbereitet, was sind die fliegerischen Herausforderungen und warum sind Hüte verboten? Der Projektleiter erzählt.

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«Eine unverschmutzte Umwelt mit fantastisch klarem Himmel, endlosen Horizonten, weiten offenen Ebenen und atemberaubenden weißen Sandstränden» – so werben die Falklandinseln um Touristen. Und weiter: «Erleben Sie das besondere Gefühl, wenn sich ein Pinguin nähert, anhält, sich umschaut und dann seinen Weg fortsetzt.» Davon werden die 16 Piloten, Flugbegleiter, Techniker und Bodenmitarbeiter von Lufthansa allerdings kaum etwas sehen, die für den ersten Sonderflug zum britischen Archipel vor der Küste Südamerikas ausgewählt wurden.

Die Frauen und Männer werden am Mittag des 1. Februar nach etwas mehr als 15 Stunden Flug an der Royal Air Force Station Mount Pleasant landen. Vom geparkten Airbus A350 geht es jedoch nicht zur Pinguinkolonie, zur Walbeobachtung oder zum Spaziergang in den kargen Landschaften der Falklandinseln. Die Lufthansa-Crew muss direkt in Quarantäne. «Sie dürfen ihr Hotelzimmer während des Aufenthalts nicht verlassen», sagt Thomas Jahn, A350-Flugkapitän bei Lufthansa in München und Projektleiter für die zwei Sonderflüge. Die Pandemieregeln der lokalen Regierung ließen das nicht zu.

Eine Woche nur im Hotelzimmer

Dennoch war der Ansturm groß. 600 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter haben sich für die spezielle Aufgabe beworben, Polarforscher und Seeleute an Bord des Airbus A350 zum abgelegenen Eiland zu fliegen. Bei den Piloten war die Auswahl geringer. «Wir schauten, wer schon Erfahrung mit Charterflügen hat - und wer es auch will», erzählt Jahn. Er spielte auch mit dem Gedanken, den A350 auf dem längsten Passagierflug in der Geschichte von Lufthansa selbst zu steuern. «Aber dann merkte ich, dass es so viel zu organisieren gibt, dass das nicht drinliegt.»

Die 16 Männer und Frauen der Besatzung des ersten Sonderfluges haben schon am 16. Januar für eine 14-tägige Quarantäne in ein Hotel in Bremerhaven eingecheckt. Damit will man sicherstellen, dass sie keinen der Passagiere anstecken und so das Coronavirus auf die Antarktis eingeschleppt wird, wohin die Forscher an Bord später weiterreisen. «In der ersten Woche durften sie ihr Zimmer nicht verlassen», erzählt Jahn. Über fixe Onlinemeetings und digitale Vorträgen habe man versucht, eine Struktur in den Tag zu bringen.

Der Projektleiter bleibt zurück

Inzwischen dürfen sich die Lufthansa-Angestellten auch frei im Hotel bewegen und dabei auch mit den anderen Reisenden sprechen. «Die Teilnehmer finden den Austausch untereinander spannend», sagt Jahn. Einige hätten sich vor der Abreise Dutzende Filme heruntergeladen, um sich in der Quarantäne nicht zu langweilen. «Aber geschaut haben sie nur sehr wenige davon.»

Inzwischen naht der Abflug. Am 31. Januar um 21:30 Uhr ist es soweit. Zuvor fliegt Jahn den Airbus A350 selber von München nach Hamburg, von wo aus sich die Maschine mit 92 Passagieren und Gepäck an Bord auf die 13.700 Kilometer weite Reise Richtung Falkland macht. Der Projektleiter bleibt zurück, auch um Fragen zu klären, die während und nach dem Flug aufkommen könnten.

Der Ausweichflughafen ist auch eine Provokation

Als Erlebnis ist der Flug etwas ganz Besonderes, fliegerisch jedoch eher Routine. Wenn der Wind auf Falkland aus Nordwesten bläst, dann wird die Royal Air Force Station Mount Pleasant geschlossen, Flugzeuge dürfen dann keine mehr landen, weiß Jahn. «Es entstehen heftige Turbulenzen am Boden», erklärt der Lufthansa-Pilot.

Wenn eine Landung nicht möglich sein sollte, fliegt die Maschine weiter - zum argentinischen Flughafen Ushuaia. Das hat bereits für diplomatische Scharmützel gesorgt, beanspruchen die Argentinier die Inseln, die sie Malvinas nennen, doch für sich. Der Flughafen von Ushuaia steht als Symbol dafür. Sein offizieller Name: Malvinas Argentinas International.

Streng verboten: Hüte tragen

Es sieht aber derzeit nicht aus, als sollte der Airbus A350 von Lufthansa ausweichen müssen. Eine Nordwestwind-Wetterlage könne man meistens gut voraussehen, so Jahn. «Und aktuell sind die Prognosen für den Zeitpunkt der Landung sehr gut.»

Zur Planung und damit er die Piloten gut auf den Flug vorbereiten kann, hat Jahn sich viel mit den Verantwortlichen auf den Falklandinseln ausgetauscht. Und er hat auch die spezifischen Regeln am militärischen Airport genau studiert. Dabei ist er mitunter auf ziemlich Ungewöhnliches gestoßen. «Am Flughafen der Falklands darf man keine Hüte tragen. Unsere Crew darf also ihre Kopfbedeckung nicht aufsetzen», sagt er. Zu heftig sind die Winde.

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Pro Umlauf wurden insgesamt 51 Crewmitglieder benötigt.

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