Alaska Airlines zahlt seit Jahren Millionen Dollar für Markenrechte, die sie gar nicht nutzt – und wirft der Virgin Group nun vor, damit sogar Rivalin Delta an der US-Westküste zu stärken.
2016 wurde Alaska zur fünftgrößten Fluggesellschaft der USA. Die Übernahme von Virginia America sorgte dafür, dass die Airline aus Seattle plötzlich bei den ganz Großen mitspielen konnte. Die Marke Virgin America verschwand kurz darauf. Doch wird bei Alaska Airlines noch einige Jahre für Stress sorgen. Denn ein Gericht entschied 2024, dass das Unternehmen bis 2039 jährlich rund 10 Millionen Dollar für die Markenrechte zahlen muss - auch wenn es sie nicht nutzt.
Alaska Airlines wehrt sich dagegen. Und zieht jetzt Konkurrentin Delta Air Lines - mit der sie bis 2014 eine Partnerschaft verbunden hatte - mit in den Streit hinein. Seit 2013 besitzt Delta 49 Prozent von Virgin Atlantic und tritt vor allem an der US-Westküste in direkter Konkurrenz zu Alaska Airlines auf. Über die Virgin-Atlantic-Website können Kundinnen und Kunden Flüge buchen, die mit Delta innerhalb der USA durchgeführt werden.
Konkret können Passagiere auf der Virgin-Atlantic-Seite beispielsweise eine Verbindung von London nach Seattle mit Weiterflug auf einer Delta-Inlandsstrecke buchen – ein Angebot, das Alaska Airlines zufolge klar gegen die vertraglich zugesicherte Exklusivität verstößt.
In den Gerichtsdokumenten werfen die Anwälte von Alaska Airlines der Virgin Group vor, zehn Millionen Dollar pro Jahr zu kassieren, «damit Konkurrenten mit der gleichen Marke direkt gegen Alaska antreten können». Noch richtet sich die Klage nicht unmittelbar gegen Delta, doch Alaska Airlines beantragt, dass Delta Unterlagen herausgeben muss, berichtet das Portal PYOK.
Daraus will die Alaska Airlines ableiten, wann die beanstandeten Verkäufe begonnen haben, welche Virgin-Unternehmen beteiligt sind, wie groß der wirtschaftliche Umfang ist und welche finanziellen Folgen dies für beide Seiten hat.