Rund 1000 Flugzeuge gehören jeweils zur Flotte der drei großen amerikanischen Fluglinien United, American und Delta. Billigflugriese Southwest Airlines folgt mit etwa 800 Fliegern. Jetblue hat derzeit etwas weniger als 300 Jets, Alaska Airlines etwas mehr als 300.
In diese Ränge von Fluggesellschaften mit mehreren hundert Flugzeugen will sich auch Breeze Airways einreihen. «Wir glauben, dass es einen Markt für etwa 400 Flugzeuge gibt, und wir haben nur 50», sagte Gründer und Chef David Neeleman bei Bloomberg TV.
Breeze Airways setzt auf Non-Stop-Flüge statt Drehkreuze
Beim Markt bezieht sich Neeleman auf Strecken zwischen Städten, bei denen es keine Non-Stop-Konkurrenz gibt. «Auf etwa 87 Prozent unserer Routen haben wir keinen Non-Stop-Wettbewerber», so der Breeze-Chef. United, Delta und America würden die Reisenden ab Städten wie Charleston oder Alabama zwingen, an ihren großen Drehkreuz umzusteigen. Breeze Airways dagegen biete an solchen Städten Flüge ohne Umsteigen an.
«Wenn wir in einen Markt hineingehen und sehen, dass jeden Tag 50 Leute zwischen zwei Städten reisen, glauben wir, dass wir das auf 100 am Tag bringen können», so Neeleman. Seine Jets, alles Airbus A220-300, haben 137 Plätze, davon zwölf Business-Class-Sitze.
Aktuell kann Breeze auf bis zu 120 Airbus A220 wachsen
Aktuell besitzt die Airline 48 Airbus A220-300 sowie noch acht Embraer E190, die aber die Flotte verlassen werden. Fest bei Airbus bestellt hat Breeze insgesamt 90 A220-300 und kann per Optionen auf 120 aufstocken. Sollte es der Fluglinie wirklich gelingen, das volle Marktpotenzial auszuschöpfen, das Neeleman nennt, bräuchte sie 280 weitere Flugzeuge.
Der Airline-Chef legt sich in dem Interview zwar nicht explizit darauf fest, dass solch ein Ausbau ausschließlich mit Airbus A220 stattfinden würde. Jedoch sagt er mit Blick auf den angeschlagenen Billigflieger Spirit Airlines, dass dieser so große Flugzeuge habe, dass es Überschneidungen mit den in diesem Bereich übermächtigen Fluggesellschaften United, American und Delta gebe. Spirit fliegt mit Airbus A320, A320 Neo, A321 und A321 Neo. Neeleman setzt offenbar auch für die Zukunft auf kleinere Flieger. Airbus wird das freuen.
Wieso Breeze den Airbus A220 der Embraer E2 vorzog
Vor zweieinhalb Jahren hatte Neeleman im Interview mit aeroTELEGRAPH erklärt, warum Breeze Airways sich überhaupt für den Airbus A220 entschieden hat und nicht für die Embraer E2. Grund sei vor allem die größere Reichweite. «Er kann rund 1300 Kilometer weiter fliegen», sagte Neeleman damals über den A220. «Das ermöglicht uns Flüge ins Ausland, vielleicht nach Hawaii und sogar von der Ostküste nach Europa. Zudem bietet er mit seiner breiteren Kabine bessere Möglichkeiten, um zwei Klassen anzubieten.»
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