Künstliche Geruchssensoren: Erkennung von Sprengstoffen - oder Viren.

Tests noch in diesem JahrAirbus setzt auf elektronische Sprengstoff-Schnüffler

Mit Hilfe von Airbus entwickelt das US-Startup Koniku Geräte für Flugzeuge und Flughäfen, die Sprengstoffe am Geruch erkennen. Auch für den Kampf gegen Pandemien sehen die Entwickler Potenzial.

Top-Jobs

LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs
TAA Logo

Sales Desk Agent

Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Ambulanzflüge

In Sachen Gerüchen entgeht uns sehr viel. Etwa 25 Millionen Geruchszellen besitzt die Nase eines Menschen. Bei Hunden sind es ungefähr 250 Millionen. Geht es darum, Drogen, Sprengstoffe oder vermisste Personen aufzuspüren, setzen Sicherheitskräfte aus gutem Grund auf speziell trainierte Vierbeiner - auch auf Flughäfen.

Das amerikanische Startup Koniku arbeitet mit Unterstützung von Airbus an einer elektronischen Alternative zu den Spürhunden. Die Unternehmen entwickeln ein Gerät, das Sprengmittel ebenfalls am Geruch erkennen kann und auch im Flugzeug zum Einsatz kommen soll.

Wetware statt Hardware

Technisch ist so eine Geruchserkennung noch immer ein Novum. Bisherige Technologien erreichen nicht einmal ansatzweise menschliches Niveau. Anstelle mit Hard- und Software wollen die Entwickler von Koniku den Durchbruch mit sogenannter Wetware erreichen. Der Begriff leitet sich vom englischen Begriff wet ab (zu deutsch: Feucht) und lässt sich am besten als «nasse Rechner» beschreiben.

Klassische Computer leiten elektrische Impulse durch Halbleiter weiter. Wetware-Systeme tauschen Informationen hingegen wie bei Lebewesen mit bioelektrischen und chemischen Signalen aus, erklärt das Portal Heise. Im Gegensatz zur klassischen Bionik werden die natürlichen Komponenten nicht durch künstliche nachempfunden, sondern in die Technologie mit eingegliedert.

Computer lernen riechen

«Was wir tun, ist, dass wir biologische Zellen nehmen [...] und sie genetisch so verändern, dass sie Geruchsrezeptoren haben», erklärt Koniku-Gründer Oshiorenoya Agabi der Zeitung Financial Times. Die Geruchszellen werden dabei so umgemodelt, dass sie bei Erkennung bestimmter Gerüche ein Alarmsignal erzeugen.

Der Physiker gründete das Startup 2015. Seit 2017 arbeitet Airbus an dem Projekt mit. Der Flugzeugbauer stellt dazu Wissen aus dem Bereich Sensorintegration zur Verfügung, ebenso wie über Sicherheitsabläufe in der Luftfahrt.

Anpassung für Pandemien

Airbus plante zuerst, die Technologie in Flugzeugkabinen und auf Flughäfen zum Aufspüren von Chemikalien und Sprengstoffen einzusetzen. Dazu sollen die halbkugelförmigen Geräte mit dem Umfang einer Schallplatte in Kabinen und Terminals angebracht werden. Angesichts der Covid-19-Pandemie sehen Airbus und Koniku für die Technologie mittlerweile ein weiteres Aufgabenfeld.

In einer Mitteilung kündigte der Hersteller am Montag (4. Mai) an, dass bei der Entwicklung der Geruchsdetektoren fortan auch die «Erkennung biologischer Gefahren» mit einbezogen wird. Die Geräte sollen molekulare Strukturen erkennen, die Viren im Körpergeruch von erkrankten Personen erzeugen können. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass diese Technologie noch vor Entwicklung eines Corona-Impfstoffes zur Marktreife gelangt.

Erste Tests noch dieses Jahr

Wann die Sprengstoffsensoren auf den Markt und in der Luftfahrt zum Einsatz kommen, ist bisher unklar. Laut Airbus sollen erste Tests im kommenden Herbst starten.

Mehr zum Thema

Neuer Entwurf der Aerion AS2: Neue Flügel sollen das Flugzeug effizienter machen.

Aerion verpasst seinem Überschalljet neue Flügel

Roboter «Newme»: ANA möchte 1000 dieser Kommunikationsroboter 2020 in Betrieb nehmen.

Roboter sollen Flüge ersetzen

Flugtaxi Skai: Das Startup Alaka'i setzt bei dem Senkrechtstarter auf einen Brennstoffzellen-Antrieb.

Dieses Elektro-Flugtaxi setzt auf Brennstoffzellen

ticker-airbus-konzern-

Airbus meldet für den August 61 Auslieferungen und 99 Bestellungen

Video

Start des Coupe Aéronautique Gordon Bennett: Am Freitag 5. März ist die 68. Ausgabe in Metz gestartet.
Ballonfahrer kämpfen beim Coupe Aéronautique Gordon Bennett seit 1906 darum, wer am weitesten fliegen kann. Dieses Jahr findet das Rennen zum 68. Mal statt - mit 24 Teams aus zehn Nationen. Den Sieg machten ein Team aus Deutschland und eines aus der Schweiz unter sich aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Pilot in einem leeren Ryanair-Flugzeug: Die Sicherheitshinweise sorgen für Diskussionen.
Die Sicherheitshinweise der Billigairline sind nicht nur unansehnlich gestaltet, sondern zwei der Piktogramme sind auch kaum verständlich. Das hat es mit den Bildern von Ryanair auf sich.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Airbus A321 Neo von Eurowings mit Sonnenbrille: Der Flieger wirbt für Eurowings Holidays.
Ein Airbus A321 Neo von Eurowings trägt ab sofort eine überdimensionale Sonnenbrille auf der Cockpit-Nase – als fliegender Werbeträger für den hauseigenen Reiseveranstalter.
Laura Frommberg
Laura Frommberg