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Superjumbos

Airbus-A380-Rückkehr sorgt für Piloten-Zwist bei Qantas

Die australische Airline hat bisher sieben A380 zurückgeholt. Qantas und eine Cockpitcrew-Gewerkschaft streiten nun vor Gericht, wer die Superjumbos fliegen darf.

Auch in Down Under hat sich der Luftverkehr nach der Corona-Pandemie wieder stark erholt. Daher feierte bei Qantas das größte Passagierflugzeug der Welt sein Comeback. Von den einst zwölf A380 der Airline sind bereits sieben Maschinen zurück im Linienbetrieb. Drei Vierstrahler sind weiterhin geparkt und zwei wurden bereits verschrottet.

Die drei geparkten Maschinen sollen wieder startklar gemacht werden, allerdings steht einer schnellen Wiederinbetriebnahme der Mangel an Slots bei den entsprechenden Wartungs- und Reparaturbetrieben im Wege. Man rechne mit einer «Wiederinbetriebnahme der verbleibenden A380 bis Anfang 2025», heißt es von der Fluggesellschaft.

Qantas verklagt Pilotengewerkschaft

Nun steht Qantas allerdings auch vor Problemen mit dem Cockpitpersonal. Die Airline hat am 26. April die australische Gewerkschaft Australian and International Pilots Association, kurz AIPA, verklagt. Der Vorwurf: Die AIPA habe die Einstellung externer Pilotinnen und Piloten für den A380 blockiert. Konkret geht es aktuell um 20 Second-Officer-Stellen.

Qantas will für diese freien Plätze im A380-Cockpit Externe einstellen, statt nur aus den Reihen ihrer Boeing-787- und Airbus-A330-Crews zu rekrutieren. Denn ein Umstieg solcher Crewmitglieder auf den A380 würde ein Vakuum schaffen, das intern nicht schnell genug gefüllt werden könnte, argumentiert die Fluggesellschaft. Das würde die Verfügbarkeit von Pilotinnen und Piloten verringern, die benötigt würden, um die Nachfrage nach internationalen Flügen zu befriedigen. Zudem gebe es kaum freie Trainingskapazitäten.

Fluggesellschaft bricht mit 50-jähriger Tradition

Die Gewerkschaft wirft Qantas vor, mit der Tradition zu brechen, interne Kandidatinnen und Kandidaten zu fördern, die davon träumen, den größten Jet der Fluggesellschaft zu steuern. «Das Senioritäts- und Zuweisungssystem ist bei Qantas seit mehr als einem halben Jahrhundert akzeptiert, um engagierten und langjährigen Piloten einen klaren Karrierepfad zu bieten», so AIPA-Präsident Tony Lucas gegenüber der Zeitung Sydney Morning Herald.

Die AIPA verweist auf eine Klausel in der Unternehmensvereinbarung, die Qantas verpflichtet, Pilotinnen und Piloten zu entschädigen, die in der Karriereleiter übersehen werden. Die Fluggesellschaft widerspricht dem und argumentiert, dass die Vereinbarung nicht gelte. Eine Anhörung ist für den 26. Mai geplant.