Pratt & Whitney PW1500G an einem Airbus A220: Viele Airlines weltweit müssen ihre Flugzeuge wegen Triebwerksproblemen am Boden lassen.
Nach Vorfällen bei Swiss

A220-Triebwerke wegen Ölproblem unter der Lupe

Die US-Luftfahrtbehörde warnt vor Brandgefahr bei den Pratt & Whitney-Triebwerken von Airbus A220 und Embraer-E2-Jet. Auslöser war offenbar mindestens ein Zwischenfall bei Swiss.

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Das Pratt & Whitney PW1000G ist besonders als Triebwerk an den Flugzeugen aus Airbus' A320-Neo-Familie bekannt. Der amerikanische Motorenbauer wandelte aus dem Triebwerk aber auch Versionen für Regionalflieger ab. Als PW1500G dient es als Antrieb für den Airbus A220 sowie als PW1900G auch für Embraers E2-Jet-Reihe.

Nun müssen sich Betreiber von Airbus A220 und Embraer E2-Jets allerdings auf zusätzliche Wartungsarbeiten einstellen. Denn für deren Triebwerke der PW-1000G-Serie hat die US-Luftfahrtbehörde FAA am Montag (9. September) eine Lufttüchtigkeitsanweisung (im Englischen Airworthiness Directive) vorgeschlagen. Weil es in den Triebwerken zwischen zwei Bauteilen zu Öl-Leckagen kommen kann, besteht Brandgefahr, so die Behörde.

«Motorenbrand und Beschädigungen»

Genauer geht es um eine Verbindung zwischen einer Öl-Leitung und einer Anlage, welche die Flüssigkeit kühlen soll. Weil sich zwischen den Bauteilen eine Spalte bilden kann, könnte dort Öl in das Triebwerk laufen. In ihrem Hinweis schreibt die FAA, dass dieser Fehler zu «Motorenbrand und Beschädigungen am Flugzeug» führen kann.

Die Behörde erklärt an, dass Betreiber von A220 und E2-Jets ihre Triebwerke spätestens ab 300 Motorenläufen auf diese Schwachstelle hin untersuchen sollen. Bei auftretenden Spalten sollen die betroffenen Bauteile vor dem nächsten Flug mit nachgebesserten Versionen ausgetauscht werden. Bei Triebwerken ohne Fehler soll dies bei der nächsten Wartung geschehen. Pratt & Whitney hat die Betreiber schon früher im Jahr informiert.

Zwei Vorfälle bei A220 der Swiss

Anlass für die Fehlersuche sollen laut Informationen des Fachmagazin Flight Global zwei Vorfälle im vergangenen Jahr mit A220 von Swiss gewesen sein. Dabei hätte jeweils ein Triebwerk abgeschaltet werden müssen. Das auf Flugunfälle spezialisierte Portal Aviation Herald listet für 2018 zwei Vorfälle auf, bei denen ein A220-300 (im September) sowie ein A220-100 (im Oktober) der schweizerischen Fluglinie wegen Problemen mit dem Öldruck jeweils ein Triebwerk während des Landeanflugs abschalten mussten.

«Wir können bestätigen, dass es seit Oktober 2018 zwei Ereignisse gab, bei denen C Series (A220-)-Triebwerke während des Fluges manuell abgeschaltet wurden», erklärte Swiss auf Anfrage von aeroTELEGRAPH. «Im ersten Fall wurde eine Ölleckage vorgefunden, woraufhin die gesamte Flotte im Rahmen der regulären Checks überprüft, jedoch keine weiteren Fälle festgestellt wurden.» Im zweiten Fall sei es nicht zu einem Ölverlust gekommen. «Die beiden Ereignisse sind auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen», betont die Airline. Die Betriebssicherheit der Flotte sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen und man habe alle behördlichen Vorschriften jederzeit einhalten.

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