Letzte Aktualisierung: um 22:17 Uhr

Aufräumen bei Tui

Der deutsche Reisekonzern restrukturiert seine Airlines. Dabei gehen auch bekannte Namen verloren.

Der erste Schritt wurde bereits vollzogen. Die marrokanische Jet4you begab sich im Januar unter die Fittiche der belgischen Jetairfly. Die beiden Tui-Töchter erhoffen sich vom Schritt spürbare Synergien. Die afrikanische Fluggesellschaft schreibt seit ihrer Gründung im Jahr 2005 Verluste. Die Öffnung des marrokanischen Marktes 2006 kam für sie im dümmsten Moment, weil danach die Preise einbrachen. Der arabische Frühling brachte dann nochmals eine zusätzliche Belastung. Zusammen mit der neuen belgischen Partnerin erhofft sie sich Einsparungen beim Einkauf. Zugleich sollen aber auch die Buchungen steigen, da man via Brüssel neu Reisende von Tui Frankreich vermittelt bekommt, wie das Fachportal Aeronautique schreibt.

Nicht nur mit der neuen marrokanisch-belgischen Allianz baut der deutsche Reisekonzern Tui seine Flugaktivitäten um. Er lichtet auch etwas den Wald an Namen, den seine sieben Airlines tragen. Die französische Corsair Fly wird sich im Juli umbenennen, wie Tui-Frankreich-Chef Pascal de Izaguirre der Wirtschaftszeitung La Tribune erklärte. Allgemein schaue man vermehrt darauf, die wirklich starken Marken im Hause zu fördern. Doppelspurigkeiten würden abgebaut. Zugleich will die Airline ihre Kosten senken. Dabei will sie jedoch keine Leute entlassen, sondern Strecken stilllegen. Das würde derzeit geprüft, so Izaguirre.

Ein Luftfahrtriese

Tui betreibt ein Portfolio diverser Airlines in Europa und Afrika. In Belgien gehört ihr Jetairfly, in Deutschland Tuifly, in Frankreich Corsairfly, in Großbritannien Thomson Airways, in den Niederlanden Arkefly, und in Skandinavien heisst die Airline Tuifly. Zusammen besitzen die Gesellschaften eine Flotte von über 140 Fliegern und steuern mehr als 150 Destinationen an. Die Konzerneinheit Tui Airline Management ist damit die fünftgrößte Airline Europas.