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Neues Langstreckenflugzeug

Das ist der Airbus A330 Neo

Nun ist es offiziell. Airbus baut eine neue Version des A330. Der A330 Neo soll ab 2017 verfügbar sein. Auch der Erstkunde ist bereits bekannt.

Lange wurde diskutiert. Soll Airbus den A330 rundum modernisieren oder besser voll auf den neu entwickelten A350 setzen? Nun ist die Zeit des Abwägens vorbei. Airbus baut den A330 Neo, wie der Flugzeugbauer am Montag (14. Juli) bei der Farnborough International Air Show bekannt gab. «Der A330 Neo ist die logische Weiterentwicklung unserer zuverlässigen und vielseitig einsetzbaren A330-Familie», so Airbus-Group-Chef Tom Enders.

Die neuen Modelle werden ab Ende 2017 verfügbar sein. Der Erstkunde ist die Leasingfirma Air Lease Corporation (ALC). 25 Stück habe man bestellt. Zusätzlich hat das Unternehmen auch noch 50 Airbus A321 Neo bestellt. 50 hat ALC bereits geordert.

Angriff auf Boeing

Bei der offiziellen Präsentation nahm Airbus-Operativchef und Kundenverantwortlicher John Leahy kein Blatt vor den Mund – er teilte gegen den US-Konkurrenten Boeing aus und machte ziemlich deutlich, wen der neue Jet in Bedrängnis bringen soll. «Die Typen in Seattle (Sitz von Boeing, Anm. d. Red.) rennen gerade Kreis herum», scherzte er zu Beginn.

Man habe ein neues, effizienteres Flugzeug von einem alten Modell gemacht, die Flügelspanne um 3,7 Meter erweitert «und wir brauchen dennoch keine Falt-Tragflächen». Auch das ein deutlicher Seitenhieb an Boeing, die die Neuversion der Boeing 777 mit faltbaren Flügeln ausstatten, weil sie sonst für einige Flughäfen zu breit wäre. Im Gegensatz zum Dreamliner ist der A330 Neo nicht mit neuen Verbundwerkstoffen gebaut. Es wird wie auch beim älteren Modell Aluminium verwendet. Nur die Winglets, die Flügelspitzen, sind aus Verbungwerkstoffen.

Größere Sitze

Der Hauptkonkurrent für Airbus’ neuen Jet ist jedoch der Dreamliner von Boeing. «Die Kabine mit Beleuchtung, Stimmung und Design wird sich von denen der Boeing 787 nicht unterscheiden», so Leahy. «Nur eines: Die Sitze sind größer.» Rund 46 Zentimeter breit sollen die Economy-Sitze sein. 252 Sitze haben im A330-800 Neo Platz, in der 900er-Version sind es 310 Sitze. Auch für die Flugbegleiter soll ein neues und angenehmes Kommunikationssystem in die Kabine eingebaut werden. Außerdem soll die Bordküche moderner sein als in bisherigen Modellen.

Auch einen Ausblick auf die Zukunft des Airbus A350-800 gab Airbus anlässlich der Präsentation. Schon länger zeichnete sich ab, dass das kürzeste Modell des A350 nicht besonders gut ankam. Inzwischen haben die meisten Kunden ihre 800-er Bestellungen in die für das größere Modell, den A350-900, umgewandelt. «Es ist recht wahrscheinlich, dass die restlichen sich auch bald entweder für den 900 oder für den A330 Neo entscheiden», gab Airbus-Chef Brégier zu. «Der A330 Neo kommt früher auf den Markt und ist effizienter.» Das offizielle Ende hat er allerdings noch nicht bestätigt.