Ein litauisches Gericht hat den früheren Vertreter der Leasingfirma Let’s Jet, Vladys Bagavičius, zur Zahlung von rund 1,6 Millionen Euro an die nigerianische Fluggesellschaft Hak Air verurteilt. Hintergrund ist eine Vorauszahlung, die Hak Air bereits vor mehr als zehn Jahren für ein Flugzeug geleistet hatte, das nie geliefert wurde.
Das Bezirksgericht Vilnius sieht es als erwiesen an, dass Bagavičius gemeinsam mit dem damaligen Geschäftsführer Tadas Goberis und der Anteilseignerin AviaAM durch rechtswidrige Dividendenausschüttungen den finanziellen Schaden der Airline verursacht hat. Let’s Jet sei damals bereits zahlungsunfähig gewesen und habe durch die Ausschüttungen seine Verpflichtungen gegenüber Hak Air umgangen.
Bagavičius, der inzwischen von der litauischen Anwaltskammer ausgeschlossen wurde, weist die Vorwürfe zurück und will Berufung einlegen. Bereits im Mai hatte der Oberste Gerichtshof Litauens entschieden, dass Avia AM und Goberis mehr als 4,7 Millionen Euro an Hak Air zahlen müssen