Die Sicherheitslage in Haiti spitzt sich weiter zu – und nun trifft es auch die wichtigste Regionalairline des Landes. Sunrise Airways hat sämtliche Inlandsflüge gestoppt, nachdem am 23. November ein Flugzeug der Airline beim Anflug auf den Flughafen Port-au-Prince von Kugeln getroffen wurde. Die Maschine kam aus Les Cayes, die Schüsse streiften den Rumpf, verletzt wurde niemand.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund massiver Gewalt rund um Haitis Hauptstadt. Die FAA verbietet US-Airlines seit November 2024 sämtliche Flüge nach Haiti – nachdem Jets von Spirit, JetBlue und Southwest im Landeanflug von Port-au-Prince unter Beschuss geraten waren. Das Verbot gilt inzwischen bis März 2026 und umfasst auch bestimmte haitianische Lufträume unterhalb von 10.000 Fuß.
Mit dem Ausfall von Sunrise Airways sind nun auch die letzten verlässlichen Verbindungen innerhalb Haitis vorerst unterbrochen. Die Airline kündigte an, den Betrieb erst dann wieder aufzunehmen, «wenn die Bedingungen es erlauben». Internationale Flüge – etwa nach Kuba, Guadeloupe, Grenada oder die British Virgin Islands – bleiben hingegen vorerst bestehen. Sunrise ist zudem derzeit eine der wenigen Möglichkeiten für Reisende aus den USA, via Cap-Haïtien ins Land zu gelangen.
Die Fluggesellschaft betont, Sicherheit habe oberste Priorität. Gleichzeitig bricht die Entscheidung eine weitere wichtige Verbindung für die haitische Diaspora weg – denn reguläre Verbindungen von US-Airlines nach Port-au-Prince sind weiterhin untersagt.