Ein Rentner, der versucht hatte, Kokain in seinem elektrisch angetriebenen Seniorenmobil nach Großbritannien zu schmuggeln, ist zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte die britische Kriminalpolizei NCA (National Crime Agency) am 8. September mit.
NCA-Beamte begannen mit den Ermittlungen gegen den 71-jährigen aus Montreal in Kanada, nachdem er am 7. Februar am Flughafen London-Gatwick angehalten worden war. Er berichtetet von einem siebentägigen Urlaub auf Barbados und Sightseeing-Plänen für Großbritannien.
Die Polizei durchleuchtete sein Gefährt und fand acht Kilogramm Kokain, versteckt in einem Hohlraum in der Rückenlehne. Experten der NCA schätzten den Wert auf einen Straßenpreis von rund 640.000 Pfund (739.000 Euro).
Der Rentner sagte den NCA-Ermittlern, er wisse nicht, wie die Droge dorthin gelangt sei, und bestritt jegliche Kenntnis. Bei einer Durchsuchung wurde jedoch eine Schraube aus der Verkleidung in seiner Tasche gefunden. Die Ermittler überprüften auch seine Reisedaten bei den Fluggesellschaften und stellten fest, dass er über seinen Aufenthalt in Barbados gelogen hatte. Er hatte sich dort nur drei Tage aufgehalten, bevor er nach Großbritannien weiterreiste.
Am 5. August räumte der Mann während einer Anhörung vor dem Croydon Crown Court den Vorwurf des Drogenschmuggels ein. Am 5. September verurteilte ihn ein Richter zu sechs Jahren Gefängnis.
Der leitende Ermittler der NCA, Richard Wickham, sagte, die organisierte Kriminalität brauche Schmuggler wie den 71-Jährigen, um solche Drogen nach Großbritannien zu bringen, wo sie von gewalttätigen und ausbeuterischen Banden mit großem Profit verkauft würden. «Er dachte offensichtlich, dass er als Rentner weniger ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten würde», so Wickham. «Er lag falsch, und ich hoffe, dieser Fall ist ein Signal an alle, die dasselbe in Erwägung ziehen.»