Airbus A220 mit dem Kennzeichen HB-JCU: Swiss besitzt jetzt neun A220-100 und 21 A220-300.

LufttüchtigkeitsanweisungenAirbus A220 von Swiss, Air Baltic und Co. müssen zu zwei Inspektionen

Viele Betreiber müssen ihre Airbus A220 auf gleich zwei Probleme überprüfen. Zum einen droht den Fluggästen bei einer Notlandung Gefahr durch die Handgepäckfächer. Zum anderen besteht das Risiko eines Kraftstofflecks.

Top-Jobs

.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich

Der Airbus A220 war einst als Bombardier C-Series zur Welt gekommen. Heute wird er von der Airbus Canada Limited Partnership gebaut, wodurch immer noch Transport Canada die zuständige Luftfahrtbehörde ist. Und genau die hat kürzlich zwei Lufttüchtigkeitsanweisungen (im Englischen Airworthiness Directive oder kurz AD) zum Modell herausgegeben, von denen viele Betreiber betroffen sind.

Die erste Anweisung trat am 10. März in Kraft. Es geht um falsche Befestigungselemente an der Verbindung zwischen Flügel und Rumpf von A220-100 und A220-300. Airbus hat laut Transport Canada bei Nacharbeiten in der Endmontagelinie festgestellt, dass Befestigungselemente aus Titan an einer Schnittstelle zwischen der Unterhaut des äußeren Flügelkastens und dem mittleren Flügelkasten verbaut wurden. Richtig wären Elemente aus Nickellegierung gewesen.

Gefahr eines Kraftstofflecks bei Airbus A220

«Die Verwendung von Titan-Befestigungselementen könnte ohne entsprechende Korrektur zu einer Verringerung der Verbindungsfestigkeit und zu möglichen Schäden und Verlusten der Haupt-/Ermüdungsstruktur führen», so die Behörde. «Es besteht zudem die Gefahr eines Kraftstofflecks, wenn das Befestigungselement versagt und sich aus der Verbindung löst.»

Innerhalb von 500 Flügen ab Inkrafttreten der Lufttüchtigkeitsanweisung oder spätestens bei Erreichen von 10.000 Flügen müssen Betreiber der betroffenen A220 die Befestigungselemente überprüfen, lautet die Anweisung. Werden dabei Elemente aus Titan gefunden oder solche, die nicht identifiziert werden können, ist Airbus zu informieren und nach Instruktionen des Flugzeugbauers vorzugehen.

Handgepäckfächer könnten auf Fluggäste stürzen

Die zweite Lufttüchtigkeitsanweisung von Transport Canada tritt am 17. März in Kraft. Bei ihr geht es um die Handgepäckfächer im Airbus A220. «Bei einer während der Produktion durchgeführten Qualitätsprüfung wurde festgestellt, dass bei einigen der Zugstangen, die die Gepäckfächer über Kopf in der Passagierkabine stützen, der Gewindeeingriff der Spannschraube in der Zugstange nicht ausreichend war», schreibt die Behörde.

Die Untersuchung ergab, dass alle Handgepäckfächer in einem Flugzeug betroffen sein können. «Die betroffenen Spurstangen stützen die Gepäckfächer während einer Notlandung», erklärt Transport Canada in der Anweisung. «Wenn sie sich lösen, besteht das Risiko, dass die Gepäckfächer die Insassen der Passagierkabine treffen.»

Von Air Tanzania bis Jetblue

Nun müssen die Stangen überprüft werden. Sollten Mängel auffallen, ist nur eine neue Einstellung nötig, nicht der Einbau neuer Teile. Die Betreiber der von der Anweisung betroffenen Flugzeuge haben dafür viel Zeit: 48 Monate ab Inkrafttreten der Anweisung.

Betroffen von beiden Lufttüchtigkeitsanweisungen sind Airbus A220-100 und A220-300 bestimmter Seriennummern. Zu den Betreibern gehören bei beiden Anweisungen Delta Air Lines, Air Baltic, Swiss, Korean Air, Air Tanzania, Breeze Airways, Cyprus Airways, Egypt Air, Jetblue, Air Austral, Air France, Iraqi Airways und ITA Airways. Bei der ersten Anweisung kommen auch Betreiber der Businessjet-Variante des Airbus A220, genannt ACJ220, hinzu.

Was Swiss und Air Baltic sagen

aeroTELEGRAPH bat zwei der betroffenen Fluglinien um Stellungnahme. Lufthansa-Group-Tochter Swiss erklärt: «Die Umsetzung der beiden neuen Lufttüchtigkeitsanweisungen der kanadischen Luftfahrtbehörde ist in Vorbereitung. Wir führen erforderliche Inspektionen stets innerhalb der vorgeschriebenen Intervalle durch und planen sie dabei immer so früh wie möglich in geeignete Bodenzeiten der Flugzeuge ein.»

Air Baltic erklärt, sie sei sich der kürzlich von Transport Canada herausgegebenen Anweisungen bewusst, und bestätigt, dass ihre Airbus-A220-300-Flotte teilweise betroffen ist. «Die Inspektionen sind im Gange, einige betroffene Flugzeuge haben den Prozess bereits abgeschlossen», teilt die lettische Fluggesellschaft mit.

Mehr zum Thema

Airbus A220 von Delta: Die Airline fand bisher nur an einer von zwei Stellen Probleme.

Gewisse Airbus A220 zeigen erneut Korrosion

Airbus A220-300 von Swiss: Ein Flugzeug fällt noch längere Zeit aus.

Airbus A220 von Swiss sitzt nach Pushback-Unfall monatelang in Brüssel fest

Airbus A220 von Air Baltic: Bald in Uruguay?

Airbus A220 von Air Baltic werden für Uruguays neue Airline fliegen

ticker-swiss

Swiss zufrieden mit Betrieb im Sommer

Video

garuda indonesia special livery
Die Nationalairline Indonesiens feiert die Unabhängigkeitserklärung des Landes vor 80 Jahren. Dafür ließ Garuda eine Boeing 737 künstlerisch gestalten.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan erin noaa
Die Hurrikan-Jäger der amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA haben sich den Wirbelsturm Erin mit ihrem Turbopropflugzeug ganz aus der Nähe angeschaut - gerade, als dieser an Kraft weiter zulegte.
Timo Nowack
Timo Nowack
businessjet
In den USA wirft die Zeitung New York Times den Betreibern von Business- und Privatjets vor, keinen fairen Anteil an der Finanzierung der Flugsicherung zu zahlen. Die Branche hält dagegen.
Timo Nowack
Timo Nowack