Letzte Aktualisierung: um 22:12 Uhr

Emirates

Schneller nach Neuseeland dank Rückenwind

Passagiere kennen den Jetstream meist durch Ansagen der Piloten, wenn es Turbulenzen gibt. Nun will Emirates den schnellen Wind aber für sich nutzen.

Den Überblick darüber, wer nun den längsten Flug der Welt anbietet, kann man leicht verlieren. Es scheint ein neues Zeitalter der ultralangen Flüge angebrochen zu sein – nach einer langen Zeit, in der Airlines davon lieber die Finger gelassen hatten. Etwa einen Monat lang ist aber klar, wer die Nase vorne hat: Emirates mit der Verbindung Dubai – Auckland.

Rund drei Stunden Zeit spart die Airline, indem sie das Ziel neu direkt anfliegt. Zuvor hatte Emirates Auckland mit dem Airbus A380 nach einem Zwischenstopp in Brisbane, Melbourne oder Sydney angeflogen. Die Boeing 777-200LR braucht diesen Halt nicht. Um die rund 14’000 Kilometer lange Reise möglichst schnell hinter sich zu bringen, setzt Emirates auch auf Unterstützung der Winde.

Weniger Kersoin, weniger Emissionen

Die Route, die die Piloten von Emirates fliegen, kann sich von Tag zu Tag ändern. Sie wird so angepasst, dass die 777 möglichst viel Rückenwind hat und Gegenwind wann immer möglich vermieden werden kann. Nicht nur für die Passagiere ist die kürzere Reise ein Plus, auch die Airline profitiert durch niedrigere Treibstoffkosten und weniger Emissionen.

Um die Routen optimal zu berechnen, braucht Emirates die Hilfe von Airservices Australia. Die australische Flugsicherung kontrolliert insgesamt elf Prozent des internationalen Luftraums und den größten Teil der Strecke von Dubai nach Auckland. Schon seit rund zehn Jahren arbeite man mit Airservices Australia zusammen, um optimale Routen zu errechnen, berichtet Geoff Hounsell, Flight-Operations-Chef von Emirates, dem Portal Arabian Aerospace.

Mehr Turbulenzen wegen Jetstream

Nun hat man ein System gefunden, welches die schnelle Anpassung der Routen je nach Windverhältnissen ermöglicht. Das wird dazu führen, dass die Piloten den Jetstream individuell je nach Flug nutzen können. Dieser Luftstrom resultiert aus einer Ausgleichsbewegung zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten und gilt als der stärkste natürlich auftretende Wind. Er befindet sich in der oberen Troposphäre und Piloten können den Wind ausnutzen, um schneller ans Ziel zu kommen.

Einen Haken könnte das allerdings haben – zumindest für ängstliche Passagiere. Wenn Flugzeuge in diese Ströme fliegen, kann es zu Turbulenzen kommen. Diese entstehen, wenn die Windrichtung oder -geschwindigkeit wechselt. Gefährlich ist das nicht, für einige Passagiere allerdings vielleicht etwas unangenehm.