An Cyprus Airways ist Ryanair nach eigenen Angaben eigentlich «gar nicht groß interessiert». Konzernchef Michael O'Leary bezeichnete die Fluggesellschaft kürzlich gar schon als «Fass Müll». Sie habe viele Altlasten, eine lange Geschichte von Verlusten und müsse eventuell auch die Staatshilfen von 100 Millionen Euro zurückzahlen. Und dennoch könnte Ryanair am Ende Cyprus Airways kaufen. O'Leary reiste jedenfalls vergangene Woche nach Zypern, um mit der Regierung über die Zukunft von Cyprus Airways zu verhandeln.
Es sei «dort unten sehr politisch», sagte O'Leary vor seiner Abreise. Ryanair stehe in einem Prozess und er hoffe, dass etwas daraus werde. Gemäß der britischen Zeitung The Telegraph versprechen die Iren der zypriotischen Regierung, die Passagierzahlen bei Cyprus Airways von derzeit 600'000 pro Jahr auf 3 Millionen zu steigern. Zudem bleibe der Markenname erhalten.
Flüge ab Zypern nach Beirut, Moskau oder Tel Aviv
Das ist aber nicht, was Ryanair wirklich will. Die irische Billigfluglinie möchte zusammen mit dem Deal vor allem an eine zypriotische Betriebsbewilligung (englisch: Air Operator Certificate - AOC) kommen. Denn sie will von der Mittelmeerinsel aus ihre Expansion außerhalb von Europa forcieren – etwa Flüge nach Beirut, Moskau oder Tel Aviv.
Ryanair will das «Fass Müll» doch
Boeing 737 von Ryanair: Die Airline hat Ambitionen in Zypern.
Boeing 737 von Ryanair: Die Airline hat Ambitionen in Zypern.