Letzte Aktualisierung: um 11:30 Uhr

Nach Abschuss von MH17

Wusste British Airways mehr?

Emirates wirft British Airways vor, lange vor dem Abschuss von Flug MH17 Infos über Raketen bekommen zu haben. Diese habe sie nicht mit der Konkurrenz geteilt.

Inzwischen meiden Fluggesellschaften den Luftraum über der Ostukraine, wo Flug MH17 abgeschossen wurde. Doch bis zu dem Tag, an dem die Tragödie geschah, flogen noch eine ganze Reihe Airlines über das Gebiet. Unter anderem auch Emirates. Und der Chef der Golfairline erhebt nun schwere Vorwürfe. Das Unglück hätte verhindert werden können, so Tim Clark, wenn die entsprechenden Behörden allen Airlines dieselben Informationen gegeben hätten.

Er erklärte gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC, dass offenbar schon Wochen vor dem Unglück klar war, dass gefährliche Raketen in der Ostukraine stationiert gewesen seien. Doch dieses Wissen hätten nur bestimmte Fluglinien erhalten. Unter anderem British Airways habe das gewusst und daraufhin bereits vor dem Unglück die Flüge umgeleitet.

Andere Fluglinien hätten Informationen weitergeben sollen

Die informierten Fluglinien hätten auch die Konkurrenz aufklären müssen, so Clark. «Wir haben inzwischen die Sicherheit, dass bestimmte Anbieter über die Probleme Bescheid wussten und dementsprechend handelten», so Clark. Hätten diese die Informationen geteilt, dann hätte wahrscheinlich die Branche geschlossen entschieden, die Ukraine zu meiden, mutmasst der Emirates-Chef.

British Airways widerspricht dem Vorwurf. Man habe nur die Informationen ausgewertet, die öffentlich zugänglich gewesen seien, so Willie Walsh, Chef der British-Mutter International Airlines Group IAG. Um in Zukunft in derartigen Angelegenheiten Klarheit zu haben, verlangt Clark, dass eine zentrale Stelle eingerichtet wird, welche die Branche schnell und zentral warnen kann.