Lufthansa hofft, im Zuge der aktuellen Sanktionen gegen Russland Schnäppchen machen zu können. «Ich erwarte weitere interessante Markt-Opportunitäten bei Airbus A350 und Boeing 787 durch die abspringenden russischen Airlines», sagte Konzernhef Carsten Spohr am Donnerstag (3. März) bei der Jahrespressekonferenz.
«Wir sind mit Airbus und Boeing in Kontakt», so Spohr weiter. «Hier gibt es natürlich Flugzeuge, die nicht ausgeliefert werden können.» Daher schaue man sich an, ob man als eine der wenigen Fluggesellschaften, die noch weitere Langstreckenjets brauche und sich dies leisten könne, «zu günstigen Konditionen noch einsteigen» könne.
Volga-Dnepr hat Order für Boeing 777 F
Der Lufthansa-Chef erklärte weiter, es kämen auch zwei weitere Modelle infrage. «Wir werden immer in den nächsten Jahren noch Bedarf an weiteren Airbus A320 Neos haben», sagte Spohr. Zudem können man sich aufgrund des gut laufenden Cargo-Geschäfts vorstellen, auch weitere Boeing-777-Frachter anzuschaffen, sollten solche Flugzeuge «zu guten Konditionen auf den Markt kommen».
In Boeings Orderbuch befinden sich aktuell nur zwei offene russische Orders. Utair wartet auf 28 Boeing 737 Max, die für Lufthansa aber nicht infrage kommen, Volga-Dnepr hat sechs Boeing 777 F bestellt. Mit Blick auf die von Spohr erwähnte Boeing 787 gibt es aktuell weder russische Betreiber noch bekannte offene Orders aus Russland. Dagegen könnten Airlines aus anderen Ländern freilich Abstand nehmen von ihren Dreamliner-Bestellungen, etwa aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
Aeroflot erwartet noch viele A350-900
Anders sieht es bei Airbus aus. Allen voran ist Aeroflot A350-Betreiber mit mittlerweile schon acht der Flugzeuge. 14 weitere A350-900 hat Airbus für die staatliche russische Fluglinie im Orderbuch stehen. Auslieferungen nach Russland sind aufgrund der aktuellen Sanktionen der EU gegen das Land nicht möglich.