Lockheed Super Constellation als Airbus: Bei dem Konzept kauften Passagiere ihre Tickets an Bord.

Versuche mit Lockheed Super ConstellationAls Lufthansa selber einen Airbus erfand

Airbus zählt wie Boeing zu den größten Flugzeugherstellern der Welt. Größten Kundin ist mitunter Lufthansa. Doch der erste Airbus der Fluglinie stammte nicht aus Europa.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Streng genommen stand ausgerechnet eine Boeing am Anfang des allerersten Airbus. Am 2. März 1960 landete die D-ABOB am Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Sie war die erste Boeing 707 von Lufthansa.

Die Boeing 707 mit dem Taufnamen Hamburg läutete das Jetzeitalter bei der deutschen Fluglinie ein. Nur eine Woche später startete sie bereits zu ihrem ersten Flug: Von der namensgebenden Hansestadt ging es über Frankfurt nach New York. Noch 23 weitere Boeing 707 sowie acht Exemplare der kürzeren Boeing 720 übernahm Lufthansa.

Kurze Paraderolle für die «Super Connie»

Insbesondere auf den wichtigen Transatlantikrouten kam es in der Flotte der Fluglinie zu einem raschen Rangwechsel. Mit höherer Geschwindigkeit, größerer Reichweite und mehr Raum verdrängten die Boeing 707 und 720 dort allen voran die Lockheed L-1049 Super Constellation.

Die mit vier Kolbentriebwerken ausgestatteten Langstreckenflieger erlebten nur eine kurze Blütezeit. Erst im Juni 1955 führte eine Super Connie den ersten transatlantischen Flug der noch jungen Lufthansa durch. Nur einen Monat zuvor bekam die Bundesrepublik mit Erlangung ihrer staatlichen Souveränität auch ihre Lufthhheit zurück. Von Hamburg über Düsseldorf flog die L-1049 in insgesamt 17 Stunden nach New York.

Fester Takt

Für solche Strecken über den Atlantik musste die Super Constellation zwischendurch aufgetankt werden - beim Erstflug nach New York geschah dies im kanadischen Gander in der Provinz Neufundland. Mit der Einflottung der Boeing 707 wurde solche zeitfressenden Stopps hinfällig. Zudem waren die Düsenflieger zuverlässiger - aufgrund ihrer Anfälligkeit für Triebwerksausfälle nannten Piloten die Super Constellation scherzhaft als das «beste dreimotorige Flugzeug der Welt».

Bereits 1962 waren die Super Connies für das Transatlantik-Geschäft von Lufthansa überflüssig geworden. Verwendung fand die Lufthansa für ihre L-1049 woanders. Nach Vorbild sogenannter Shuttle-Flüge aus den USA richtete ebenfalls einen sogenannten Flugpendeldienst ein.

Ticketverkauf wie in der Straßenbahn

Mit festen Zeittakt pendelten die Super Constellations zwischen Frankfurt und Hamburg - zwei bis drei Mal am Tag fanden diese Flüge statt. Dieser Dienst unterschied sich deutlich von üblichen Linienflügen. Tickets wurden erst an Bord verkauft. Passagiere durften nur mit Gepäck bis 15 Kilogram reisen.

Weil das zeitsparende Konzept mehr an Nahverkehr als an Flüge erinnerte, für die damals oftmals noch umständliche Buchungen über etwa Reisebüros üblich waren, war ein Name schnell gefunden. Airbus wurde er genannt - oder ins Deutsche übersetzt: Luftbus.

Kurzes Experiment

Lufthansas Airbus-Dienst war auch kostengünstiger. Hin- und Rückflug kosteten 135 Deutsche Mark. Damit bewegten sich die Flugpreise sogar auf Niveau des Trans-Europa-Expresses. Der Zug war zwar luxuriöser ausgestattet und bot auch Verpflegung an. Aus Kostengründen strich die Lufthansa das Bordessen auf den Shuttle-Flügen.

Doch hatten die Super-Constellations gegenüber dem Trans-Europa-Express einen anderen Vorteil: Mit einer Flugzeit von etwa eineinhalb Stunden waren die Flieger deutlich schneller unterwegs als der Zug. Lufthansa plante, das Konzept auch für Strecken von Frankfurt nach München und Düsseldorf einzuführen. Soweit kam es jedoch nie.

Airbus kam 1976 zurück

Um Gewinne zu erzielen, musste die Fluglinie pro Flug 50 Tickets verkaufen. Die durchschnittliche Auslastung lag bei den Flügen jedoch bei 37 Passagieren. Die Fluglinie beendete das Programm schnell wieder. Nur etwa einem Jahr nachdem Start hob zum letzten Mal ein Propeller-Airbus der Lufthansa ab.

Erst ab dem Februar 1976 kam der Name zurück zur Fluglinie: Damals flotte sie mit ihrem ersten Airbus A300 auch den ersten Jet des europäischen Flugzeugherstellers ein.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen der Lockheed Super Constellation bei der Lufthansa.

Mehr zum Thema

Wie Lufthansa privatisiert wurde

Wie Lufthansa privatisiert wurde

Nachtluftpost wird am Flughafen Frankfurt in eine Convair 440 Metropolitan von Lufthansa verladen: Das Foto entstand um das Jahr 1961.

Tagsüber fliegen Passagiere, nachts die Post

Eine LVG C VI der Deutschen Luft-Reederei am Flughafen Berlin Johannisthal: Von hier aus starteten im Februar 1919 die ersten Flüge Richtung Weimar.

Wie Deutschlands erste Fluglinie startete

ticker-airbus-konzern-

Airbus meldet für den August 61 Auslieferungen und 99 Bestellungen

Video

Visualisierung des neuen Airports von Phnom Penh: Der Flughafen ist seit dem 9. September am Netz.
Nach dem Siem Reap–Angkor Airport wurde in Kambodscha jetzt auch der Techo International Airport in der Hauptstadt Phnom Penh eröffnet. Damit will die Regierung den Tourismus stärken.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
virgin australia embraer e190 e2 perth delivery
Ein Regionalflugzeug von Brasilien nach Australien zu bringen, ist keine einfache Aufgabe. Das zeigt die Auslieferung der ersten Embraer E190-E2 an Virgin Australia. Das Flugzeug musste einen ziemlichen Umweg fliegen, um nach Perth zu gelangen.
Timo Nowack
Timo Nowack
Start des Coupe Aéronautique Gordon Bennett: Am Freitag 5. März ist die 68. Ausgabe in Metz gestartet.
Ballonfahrer kämpfen beim Coupe Aéronautique Gordon Bennett seit 1906 darum, wer am weitesten fliegen kann. Dieses Jahr findet das Rennen zum 68. Mal statt - mit 24 Teams aus zehn Nationen. Den Sieg machten ein Team aus Deutschland und eines aus der Schweiz unter sich aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies