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Flugstreit auf der Insel

Die Regionalregierung will die subventionierten Flüge auf ein kleines bretonisches Eiland reduzieren. Die Bewohner reagieren empört.

Am Freitag wird protestiert auf der 15 Quadratkilometer großen Ile d’Ouessant. Denn die 880 Bewohner des Eilandes 20 Kilometer vor der bretonischen Küste sind sauer. Die Regionalregierung des Departements Finistèrre entschied, die Zuschüsse an die Flugverbindung von Brest nach Ouessant zu kürzen. Bis jetzt flog zwei Mal täglich ein Flugzeug die Strecke – einmal morgens und einmal abends. Statt an 360 Tagen soll die Flugverbindung gemäß den Plänen der Politiker nur noch an 220 Tagen geben. Um dagegen zu protestieren, wollen die Bewohner nun den Flug- und Schiffsverkehr einen ganzen Tag (11. November) lang lahmlegen.

Die Regierung unternahm den Schritt nicht ohne Grund. Die Auslastung der Flüge beträgt gerade Mal 50 Prozent. «Es wird keinen täglichen Flug mehr abends und morgens geben und es wird ohne Zweifel Tage ohne Flug geben» erklärte Chantal Simon-Guillou vom Verkehrsministerium des Departements Finistèrre gemäß der Zeitung La Gazette des Communes. Pro Jahr fliege die Strecke einen Verlust 730’000 Euro ein. «Der Dienst ist für unsere Insel von zentraler Bedeutung» kontere Ouessant-Bürgermeister Denis Paluel.

Ticket für 80 Euro

Eines ist klar: Die Flugverbindung hat Tradition. 1955 wurde sie eingeführt, da die Seeverbindung bei schlechter Witterung nicht offen ist. Zudem dauert es auch zu lange, um Hin- und Rückreise anzubieten. Derzeit fliegt die Airline Finist Air die Strecke im Auftrag der Regierung. Sie setzt auf eine Cessna Caravan mit neun Sitzplätzen und Platz für 500 Kilo Fracht. Das Ticket kostet 130 Euro – für die Einwohner der Insel allerdings bloß 80 Euro.

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