Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Insolvenz

Endgültiges Aus für Hamburg Airways

Die Führung der Fluglinie hoffte, trotz Krise wieder starten zu können. Nun meldete Hamburg Airways Insolvenz an.

Bis zuletzt versuchte das Management zu retten, was zu retten ist. Am 20. Dezember hatte Hamburg Airways den Betrieb eingestellt. Dennoch hoffte die Führung noch fest auf einen Neustart. Laut Insidern versuchte sie in den vergangenen Wochen, fieberhaft neue Geldgeber zu finden. Sie hätten 6 bis 8 Millionen Euro aufbringen müssen. Offenbar hatte sie dabei aber keinen Erfolg. Am vergangenen Montag (12. Januar) meldete die deutsche Fluggesellschaft beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz an.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Sven-Holger Undritz ernannt. Er ist Spezialist für die Sanierung und Abwicklung von Pleitefirmen. Und er kennt Hamburg Airways bestens. 2010 verwaltete er die Insolvenz der Vorläuferin Hamburg International. Nach zwei Monaten fand er damals eine erfreuliche Lösung. «Es freut mich sehr, dass die Flugzeuge von Hamburg Airways pünktlich zum Sommerflugplan abheben dürfen. Dass die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes gelingt, war alles andere als selbstverständlich und ist der Tatkraft und dem Durchhaltevermögen der Beteiligten zu verdanken», so Undritz damals.

Aktiv als Charteranbieter

Ob der Kraftakt nun erneut gelingt, ist offen. Offensichtlich waren die Bemühungen des bisherigen Managements nicht von Erfolg gekrönt. Das Interesse an Hamburg Airways kann also nicht groß gewesen sein. Zudem zeichnet sich die Charterbranche nicht gerade durch fehlende Kapazitäten aus.

Hamburg Airways operierte als Charteranbieter, etwa auf Strecken ab und nach Russland oder ans Mittelmeer. Die Airline flog unter anderem für Thomas Cook, sie agierte aber auch als Wet-Lease-Anbieterin, etwa für Condor. Direkt vermarktete sie Flüge von Düsseldorf ins kasachische Qostanai. Hamburg Airways besass zuletzt eine Flotte von drei Airbus A320-200. Die wurden bereits wieder an den Leasinggeber zurück gegeben.