Die marokkanische Nationalairline steht offenbar vor einem Strategiewechsel: Die Boeing-Betreiberin verhandelt mit Airbus über eine Großbestellung. Noch blockiert allerdings ein politischer Streit eine Order von Royal Air Maroc.
Bei Boeing könnte sich der nächste Dämpfer anbahnen: Mit Royal Air Maroc steht ein langjähriger Kunde des amerikanischen Flugzeugbauers offenbar vor einem strategischen Wechsel bei der Flotte. Die marokkanische Nationalairline befindet sich laut einem Bericht der französischen Zeitung La Tribune in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Airbus über eine größere Flugzeugbestellung.
Viele Details über die Modelle, die Royal Air Maroc bestellen will, gibt es noch nicht. Aber die Airline soll sich für Modelle aus den A220- und A320-Neo-Familien sowie Langstreckenflugzeuge interessieren. Dort bietet Airbus den A330 Neo und den A350 an.
Noch ist der Deal nicht in trockenen Tüchern – er hängt von der Lösung eines Streits von Royal Air Maroc mit den französischen Behörden über verlorene Start- und Landerechte am Flughafen Paris-Orly ab. Sollte dieser Konflikt beigelegt werden, dürfte der Weg frei sein für den Wechsel zu Airbus.
Royal Air Maroc betreibt derzeit eine Flotte von 52 Flugzeugen. Davon stammen 41 von Boeing: 28 Boeing 737-800, zwei 737 Max 8 und elf 787 fliegen für die staatliche Airline. Ergänzt wird die Flotte für regionale Strecken durch sechs ATR 72 und vier Embraer E190.
Doch Royal Air Maroc hat ambitionierte Wachstumspläne: Bis 2037 soll die Flotte auf 200 Flugzeuge anwachsen. Man hofft dabei auf ein starkes Wachstum des Tourismus im Land. Im Jahr 2024 reisten 17,4 Millionen Besucherinnen und Besucher nach Marokko.