Jet-Zero-Fabrik am Piedmont Triad Airport: Soll einst so aussehen.

Piedmont Triad AirportAn diesem Regionalflughafen sollen Überschalljets und Blended-Wing-Body-Flieger entstehen

An einem wenig bekannten Regionalflughafen in North Carolina lassen sich mit Boom und Jet Zero gleich zwei riesige Flugzeugbau-Start-ups an. Aber warum genau am Piedmont Triad Airport?

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Gerechnet nach Passagierzahlen ist er nur der 104. größte Flughafen der USA. Bei der transportierten Frachtmenge reicht es immerhin für Platz 51. Unterm Strich ist der Piedmont Triad International Airport in Greensboro im Bundesstatt North Carolina aber kein Airport-Riese. Und wenn Sie noch nie von ihm gehört haben, ist das verzeihlich. Noch.

Denn am Flughafen, der vor Ort oft nur als PTI bezeichnet wird (obwohl sein Iata-Code GSO und sein Icao-Code KGSO ist), geschieht etwas anderes, das für Aufsehen sorgt: Zwei der spannendsten und größten Start-ups im Flugzeugbau haben sich am PTI angesiedelt.

Boom will am Piedmont Triad Airport Überschalljets bauen

Das Unternehmen Boom, das am Überschallflieger Overture arbeitet, gab Anfang 2022 bekannt, am PTI seine Produktion aufzubauen. «Boom ist zuversichtlich, dass sich Greensboro mit einigen der besten und klügsten Luftfahrttalente des Landes, wichtigen Zulieferern und der kontinuierlichen Unterstützung des Staates North Carolina zum weltweiten Zentrum für die Herstellung von Überschallflugzeugen entwickeln wird», sagte Chef und Gründer Blake Scholl damals. Im Juni 2024 schloss das Unternehmen den Bau des ersten Produktionsgebäudes ab, das es «Overture Superfactory» nennt.

Booms erste fertige «Overture Superfactory»: Auch am Piedmont Triad Airport.

Darin sollen einst bis zu 33 Jets pro Jahr entstehen. Ein zweites Gebäude, das folgt, soll Kapazität für 33 weitere haben. Das Versprechen: «Boom wird bis 2030 mehr als 1750 Arbeitsplätze nach North Carolina bringen und bis 2032 auf insgesamt mehr als 2400 Arbeitsplätze anwachsen.»

Jet Zero siedelt sich mit Blended-Wing-Body-Flugzeugen an

Noch deutlich größere Pläne hat Jet Zero. Das Start-up, das ein Blended-Wing-Body-Flugzeug namens Z4 bauen will, gab Mitte Juni 2025 bekannt, sich ebenfalls am Piedmont Triad International Airport anzusiedeln. «Der Zugang zu erstklassigen Talenten, die hervorragende Infrastruktur und die wirtschaftsfreundliche Kultur des Bundesstaates waren ausschlaggebend», erklärte das Unternehmen.

«Der neue Standort wird mehr als 14.500 Arbeitsplätze schaffen», so Jet Zero. Man werde «in der Lage sein, bei voller Auslastung des Werks bis zu 20 Z4-Flugzeuge pro Monat zu produzieren.» Dies wolle man bis Ende der 2030er-Jahre erreichen.

Handelsminister: Was den Piedmont Triad Airport auszeichnet

Der Handelsminister von North Carolina, Lee Lilley, erklärt im Gespräch mit aeroTELEGRAPH, zwei Dinge zeichneten den Flughafen als Standort besonders aus: «Erstens die Entwicklung des Geländes direkt neben dem Flughafen, natürlich FAA-konform, um hervorragende Produktionsstandorte mit sehr einfachem Zugang zum Rollfeld und zur Start- und Landebahn zu schaffen», so Lilley. «Zweitens haben sie einen Talentpool aufgebaut.» Dies sei geschehen durch die Zusammenarbeit mit bestehenden Luft- und Raumfahrtunternehmen am Standort sowie mit dem lokalen Universitäts- und Community-College-System, so Lee. Für ganz North Carolina würden zudem relativ niedrige Steuern und einfache und klare Regularien für Unternehmen gelten.

Zu den bereits bestehenden Unternehmen sagt Lee: «Am PTI gibt es beispielsweise Haeco und Marshall Airspace.» Beides seien Wartungsunternehmen, eines im kommerziellen, eines im militärischen Bereich. «Das ist so traditionell, wie es nur sein kann.» Zudem baue Honda Jet an dem Flughafen kleine Privatflugzeuge. Mit dem Zuzug von Boom und Jet Zero ergebe sich genau die richtige Mischung aus Bewährtem und aus Innovativem in der Frühphase.

U.S. Air Force bei Boom und Jet Zero beteiligt

Gefragt nach den Risiken bei Unternehmen Boom und Jet Zero sagt Lee, dass man zwar ein Anreizprogramm für solche Ansiedlungen habe, dies aber leistungsbezogen sei. Ein Unternehmen müsse seine Ziele bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und bei Investments erreichen, um eine Förderung zu bekommen. Und schon zuvor «prüfen wir jedes Unternehmen gründlich», so Lee. «Dazu gehören Gespräche mit dem Unternehmen selbst, die Prüfung der Finanzdaten und Gespräche mit Wettbewerbern.» Bei Jet Zero hätten auch Gespräche mit der U.S. Air Force dazu gehört, die in das Unternehmen investiert habe.

Jet-Zero-Flugzeuge: Bis zu 20 pro Monat sollen in Zukunft entstehen.

«Wir möchten sicherstellen, dass wir für North Carolina den richtigen Partner auswählen», sagt der Handelsminister. «Und wir glauben, mit Jet Zero den richtigen Partner gefunden zu haben.» Auch bei Boom sei man sehr optimistisch. Auch dort gebe es eine Zusammenarbeit mit der Air Force, Präsident Donald Trump habe ein Verbot für Überschallflüge über US-Festland aufgehoben und Boom habe mit einem Testflieger Schallgeschwindigkeit erreicht.

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