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Salat in der Wüste

Emirates geht unter die Farmer

Emirates' Catering-Tochter baut künftig selber Blattgemüse an - und das im Wüstenstaat Dubai. Dafür baut sie die weltgrößte Vertical-Farming-Anlage.

Die Menschheit wächst und braucht mehr Nahrung. Doch die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen gehen irgendwann zur Neige. Wo bauen wir also in Zukunft unser Essen an? Ein Teil der Antwort könnte sogenanntes Vertical Farming sein, eine Art urbane Landwirtschaft. In Innenräumen wachsen dabei Pflanzen in übereinander angebrachten Gestellen. Temperatur, LED-Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit werden über Sensoren reguliert, der Verbrauch von Wasser und Schädlingsbekämpfungsmitteln fällt deutlich geringer aus.

Auf diese Zukunftstechnologie setzt nun auch Emirates. Die Tochter Emirates Flight Catering, an der die Fluglinie 90 Prozent der Anteile hält, kündigte am Dienstag (26. Juni) an, in Dubai die weltgrößte Vertical-Farming-Anlage zu errichten. Dabei arbeitet sie mit dem auf Vertical Farming spezialisierten amerikanischen Unternehmen Crop One zusammen. Gemeinsam investieren die beiden Partner 40 Millionen Dollar.

«2700 Kilo Blattgemüse pro Tag»

Die Einrichtung entsteht in der Nähe des Flughafens Dubai World Central. «Wenn sie fertig ist, wird die Vertical-Farm-Anlage mehr als 12.000 Quadratmeter umfassen, aber eine Produktionskapazität haben, die mehr als 3,6 Millionen Quadratmeter Ackerland entsprechen», so Emirates Flight Catering. Bei voller Produktion werde die Anlage täglich rund 2,7 Tonnen «hochqualitatives, herbizid- und pestizidfreies Blattgemüse ernten und dabei 99 Prozent weniger Wasser verbrauchen als Freilandfelder».

Die Nähe zum Flughafen halte außerdem die C02-Emissionen für den Transport gering und die Produkte würden nur Stunden nach der Ernte beim Kunden ankommen. Crop One hat sich auf Vertikal Farming in Containern spezialisiert. Der Bau der Anlage in Dubai soll im November beginnen und etwa ein Jahr dauern. «Die ersten Produkte werden voraussichtlich im Dezember 2019 an die Kunden von Emirates Flight Catering geliefert, darunter 105 Airlines und 25 Flughafen-Lounges», kündigt der Caterer an.

Mehr Infos zum Projekt finden Sie in der oben stehenden Bildergalerie.