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DLR hat neue Do 228 für Elektroantriebsforschung

Für die Erprobung elektrischer Antriebstechnologien in Deutschland soll zukünftig das DLR-Forschungsflugzeug Do 228 D-CEFD eingesetzt werden. Mitte November 2021 wurde es vom Luftfahrtunternehmen General Atomics Aerotec Systems an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR übergeben.

Am DLR-Standort Oberpfaffenhofen beginnen nun vorbereitende Arbeiten zum Ausbau des fliegenden Technologieträger. Gemeinsam mit dem Industriepartner MTU Aero Engines ist ein erstes umfangreiches Projekt gestartet. Die Forschungspartner wollen einen der beiden konventionellen Antriebsstränge durch einen elektrischen 600kW-Antriebsstrang mit Energieversorgung durch eine Brennstoffzelle ersetzen. Dieser soll bis zur Mitte des Jahrzehnts entwickelt und auf dem Luftfahrzeug im Flug getestet werden.

Der Einsatz von Elektroantrieben und Brennstoffzellen im Flugzeug stellt besonders hohe Anforderungen an die Leistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit des Gesamtsystems. Das neue Forschungsflugzeug macht es nun möglich, unterschiedlichste Komponenten und ganze Antriebssysteme detailliert unter realen Betriebsbedingungen zu erproben.

Bild: DLR/CC BY-NC-ND 3.0 DE

Nachdem die an das DLR übergebene Maschine über viele Jahre als Passagierflugzeug im Einsatz war, wurde sie für die neue Nutzung grundrenoviert. Das Forschungsflugzeug wird im gemeinsamen Technologievorhaben von DLR und MTU anfänglich zum Test einzelner Systemkomponenten verwendet und später für die Erprobung des gesamten, von MTU entwickelten, elektrischen Antriebs modifiziert. Den Erstflug peilen die Partner Mitte der Dekade an. Zuvor sind umfangreiche Bodentests und Vorerprobungen nötig.

Die Beschaffung der Do 228 D-CEFD wird anteilig mit Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) bezuschusst. Die geplanten Forschungsarbeiten werden durch Förderprojekte im Luftfahrtforschungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und durch Fördermittel des StMWi finanziert. Weitere Förderanträge sind beantragt.